LINDAU — Mit einem Appell zur Stärkung von Frauen im Kampf gegen Gewalt ist am Freitag die inter­na­tio­na­le Glaubens­kon­fe­renz der nach eigenen Angaben weltgröß­ten inter­re­li­giö­sen Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on “Religi­ons for Peace” (RfP) in Lindau zu Ende gegangen.

“Vor allem multi­re­li­giö­se weibli­che Stimmen haben eine neue, wichti­ge Wirkung in der Diplo­ma­tie, die in der heuti­gen Welt dringend gebraucht werden”, sagte RfP-General­se­kre­tä­rin Azza Karam zum Abschluss. “Frauen sollten verstärkt ihre Stimme erheben und hasserfüll­ten Reden sowie Handlun­gen, die auf Diskri­mi­nie­rung und Hass im Namen von Religi­on abzie­len, entschie­den entge­gen­tre­ten”, ergänz­te sie.

Gesteu­ert von Lindau aus und coronabe­dingt größten­teils virtu­ell fand seit Diens­tag die RfP-Versamm­lung “Frauen, Glaube und Diplo­ma­tie” statt. In ihrer Ausrich­tung war die vom deutschen Außen­mi­nis­te­ri­um finan­zier­te Tagung laut Veran­stal­tern einzig­ar­tig. Dabei kamen demnach täglich rund 1.500 Teilneh­mer aus mehre­ren Dutzend Ländern zusam­men, um neue Wege zur Förde­rung des inter­re­li­giö­sen Dialogs zu suchen. Unter ihnen waren etwa Vertre­te­rin­nen von Chris­ten- und Juden­tum, Islam, Buddhis­mus, Hindu­is­mus, Bahai und indige­nen Religionen.

In Diskus­si­ons­run­den, Workshops und Vorträ­gen behan­del­ten sie die Bedeu­tung von Glauben als Bestand­teil von Konfliktlösungen.

Zur Eröff­nung hatte Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel die Konfe­renz mit einem Video­gruß gewür­digt: “Religio­nen sehen sich ja gerade auch im gemein­sa­men Streben nach Frieden verbun­den. Und wir wissen: Frieden ist nur dann nachhal­tig, wenn Frauen am Friedens­pro­zess betei­ligt sind.” Doch über diese Rolle von Frauen werde zu oft hinweg­ge­se­hen. So gebe es zu wenige Friedensnobelpreisträgerinnen.

Religi­ons for Peace koope­rier­te in Lindau mit “Ring for Peace”, der örtli­chen Stiftung Friedens­dia­log der Weltre­li­gio­nen und Zivilgesellschaft.