BIBERACH — Dem Museum Biber­ach und der Freiwil­li­gen Feuer­wehr Biber­ach ist vor Kurzem eine großzü­gi­ge Schen­kung überge­ben worden. Die Freiwil­li­ge Feuer­wehr Vacha aus Thürin­gen überbrach­te eine mehr als 100 Jahre alte Biber­acher Feuerleiter. 

Vermut­lich im Jahr 1909 kaufte die Feuer­wehr Vacha eine damals hochmo­der­ne fahrba­re Feuer­lei­ter von der Biber­acher Feuer­wehr-Requi­si­ten­fa­brik J. G. Lieb. Damals gehör­ten die Biber­acher Leitern zum Nonplus­ul­tra der Feuer­wehr­tech­nik – fahrbar, kippbar und ausfahr­bar auf mehr als zwölf Metern Höhe. 

Doch im Feuer­wehr­haus von Vacha ging die histo­ri­sche Feuer­lei­ter irgend­wann im Weg um. Die Feuer­wehr­leu­te aus Thürin­gen kamen aber nicht auf die Idee, die Leiter zu entsor­gen. Vielmehr recher­chier­ten sie anhand der Beschrif­tun­gen die Herkunft der Leiter, die kurz nach 1900 in der damals renom­mier­ten Lieb‘schen Fabrik in Biber­ach herge­stellt worden war und nahmen Kontakt mit dem Museum Biber­ach auf. Hier wurden Restau­ra­to­rin Katleen Otte und Museums­lei­ter Frank Brune­cker sofort hellhörig. 

Zum 175. Geburts­tag der Biber­acher Feuer­wehr im Jahr 2024 plant das Museum eine große Jubilä­ums­aus­stel­lung. Dafür fehlte bislang noch eine origi­na­le Lieb-Leiter. Beson­ders erwäh­nens­wert: Die Feuer­wehr aus Vacha wollte kein Geld für das histo­risch einma­li­ge und noch immer voll funkti­ons­fä­hi­ge Stück. Sie war einfach glück­lich, einen Ort zu finden, an dem die Leiter weiter bewahrt und gezeigt wird. Die Thürin­ger waren sogar bereit, die Leiter kosten­los auf dem Tiefla­der nach Biber­ach zu bringen. Als Dank gab es ein Vesper und eine Führung in der Biber­acher Feuer­wa­che. Die Leiter soll ab Mai im Museum ausge­stellt werden.