RIEDLINGEN — Auf Initia­ti­ve des Biber­acher SPD-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ten Martin Gerster stellt der Bund 2,55 Mio. Euro für die Sanie­rung der Mißmahl’schen Parkan­la­gen in Riedlin­gen bereit. Das hat der Haushalts­aus­schuss des Deutschen Bundes­ta­ges auf Vorschlag der Ampel-Koali­ti­on am heuti­gen Mittwoch beschlos­sen. Somit kann das mit insge­samt 3 Mio. Euro veran­schlag­te Projekt mit der maxima­len Bundes­för­de­rung von 85% reali­siert werden. 

Die Freude über die Millio­nen­för­de­rung aus Berlin ist in Riedlin­gen entspre­chend groß. Bürger­meis­ter Marcus Schafft: „Das ist eine super Nachricht für uns. Wir können damit sowohl beim Klima- und Hochwas­ser­schutz viel errei­chen, außer­dem ist diese Bundes­för­de­rung ein sehr wichti­ger Beitrag für maßgeb­li­che Flächen der Garten­schau 2035 in Riedlingen.“ 

Der Entschei­dung voraus­ge­gan­gen ist eine monate­lan­ge Vorbe­rei­tung und guter Austausch zwischen Bürger­meis­ter Marcus Schafft und dem SPD-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ten Martin Gerster, der Mitglied im Haushalts­aus­schuss des Bundes­ta­ges und Vorsit­zen­der der SPD-Landes­grup­pe Baden-Württem­berg ist. Bürger­meis­ter Marcus Schafft: „Ich bin Martin Gerster sehr dankbar für sein Engage­ment und die vertrau­ens­vol­le Zusam­men­ar­beit. Bereits im letzten Jahr war er vor Ort, hat sich persön­lich ein Bild von unserem wichti­gen Projekt gemacht, maxima­len Einsatz dafür verspro­chen und Wort gehalten.“ 

Die entspre­chen­den Mittel für Riedlin­gen in Höhe von 2,55 Mio. Euro kommen aus dem Programm „Anpas­sung urbaner Räume an den Klima­wan­del”, das vom SPD-geführ­ten Bundes­bau­mi­nis-terium bewirt­schaf­tet wird. Erstmals wurde es im Jahre 2020 mit 200 Mio. Euro aufge­setzt, deutsch­land­weit profi­tier­ten 107 Projek­ten davon. Die Stadt Riedlin­gen ist bis Mitte Oktober letzten Jahres dem mit 176 Mio. Euro hinter­leg­ten zweiten Förder­auf­ruf gefolgt und kann sich nun mit vielen weite­ren Städten und Gemein­den über eine Bundes­för­de­rung freuen. 

Martin Gerster: „Wie so oft gab es enorm viele Anträ­ge für das sehr attrak­ti­ve Förder­pro­gramm. Das Geran­gel um die Plätze auf der Förder­lis­te war erneut sehr groß. Ich bin sehr glück­lich, dass ich nach dem Millio­nen­zu­schuss für Biber­ach vor zwei Jahren nun mithel­fen konnte, dass nun auch Riedlin­gen in den Genuss einer Förde­rung aus diesem Bundes­pro­gramm kommt. Das Vorha­ben ist für mich absolut unter­stüt­zens­wert und ein wichti­ger Meilen­stein für die Zukunft Riedlin­gens und der Region.“ 

Die kultur­his­to­ri­schen Mißmahl’schen Parkan­la­gen liegen am Rande der Riedlin­ger Altstadt und sind ein Naherho­lungs­ort und Wander­ziel für Bewohner:innen und Besucher:innen. Das Wald- und Feucht­ge­biet entlang der Donau stellt zusätz­lich zu einem komple­xen Hochwas­ser­schutz-System auch einen Schutz­raum für zahlrei­che Tier- und Pflan­zen­ar­ten dar. Dies trägt zu einer biolo­gi­schen Resili­enz und Vielfalt bei. Die Ausstat­tung in den Flächen der Parkan­la­gen ist mittler­wei­le jedoch sanierungsreif.
Martin Gerster: „Ein Pluspunkt ist für mich auch, dass mit der Bundes­för­de­rung eine Aufwer­tung der kultur­his­to­ri­schen Mißmahl‘schen Parkan­la­ge ermög­lich wird. Auch eine Sanie­rung der Teich­an­la­gen soll dabei helfen, das komple­xe hydro­lo­gi­sche System an die Klima­schwan­kun­gen anzupassen.“

Ein Auelehr­pfad soll darüber hinaus zukünf­tig zu einem schär­fe­ren Bewusst­sein für diese Beson­der­heit der Landschaft beitra­gen. Das Element Wasser lässt sich in allen Teilen dieses Projek­tes wieder­fin­den. Sowohl bei der Aufwer­tung der Parkan­la­gen, als auch in der Riedlin­ger Innen­stadt soll Wasser eine wesent­li­che Rolle für eine Anpas­sung an Klima-verän­de­run­gen, wie Überflu­tungs- oder Hitze­wel­len, spielen.

Neben der Sanie­rung und Revita­li­sie­rung der kultur­his­to­ri­schen Parkan­la­gen und der Teich­an­la­gen sollen auch Begrü­nungs­maß­nah­men in der Altstadt zu einer klima­ti­schen Verbes­se­rung der Luftqua­li­tät und zur Stärkung der Biodi­ver­si­tät in Riedlin­gen beitra­gen. Dadurch soll die Altstadt sowohl lebens­wer­ter für die Bürge­rin­nen und Bürger, als auch attrak­ti­ver für Tourist:innen werden. Erste baumaß­li­che Maßnah­men sind für 2024 geplant.

Mit dem Sonder­pro­gramm „Anpas­sung urbaner Räume an den Klima­wan­del“ werden inves­ti­ve Maßnah­men zur klima­ge­rech­ten Anpas­sung von Park- und Grünan­la­gen geför­dert, die zur CO2-Minde­rung und Verbes­se­rung des Klimas in urbanen Räumen, also Städten und Gemein­den, beitra­gen. Im parla­men­ta­ri­schen Verfah­ren zum Haushalt 2023 wurden die Projekt­mit­tel um weite­re 200 Mio. Euro auf 376 Mio. Euro erhöht.