OCHSENHAUSEN — Da die TTF Liebherr Ochsenhausen am Freitag nicht so durften, wie sie wollten – das Spiel in Mühlhausen musste bekanntlich seitens des Gastgebers Corona-bedingt abgesagt werden –, legten sie ihre ganze Energie in die Partie am Sonntagnachmittag gegen die Bergneustädter Schwalben und fegten diese in der Rekordzeit von einer Stunde und 25 Minuten inklusive Pause aus der Halle. Fraglos eine der besten Saisonleistungen bisher, wenn nicht gar die beste.
Einen einzigen Satzgewinn gestattete man dem Gegner, ansonsten zeigten Simon Gauzy, Kanak Jha und Hugo Calderano kein Pardon mit dem namhaften Gegner. Mit nun 10:2 Punkten bleiben die Oberschwaben auf einem Play-off-Platz. Als Tabellenvierter stehen sie mit erst sechs ausgetragene Partien nur noch hinter Mannschaften, die bereits neun oder gar zehn Begegnungen ausgetragen haben.
Simon Gauzy machte den Auftakt gegen den spanischen Linkshänder Alvaro Robles, der lange der Ochsenhauser Trainingsgruppe angehörte und das Spie des 26-jährigen Franzosen sehr genau kennt. Doch Gauzy blieb auch in engen Situationen gelassen und behielt die Übersicht. Mit 12:10, 11:7 und 12:10 gewann er das Match.
Der 20-jährige US-Amerikaner Kanak Jha ging nach zuletzt etwas durchwachsenen Leistungen als Außenseiter in das Duell mit dem deutschen Nationalspieler Benedikt Duda – doch diesmal präsentierte sich Jha von seiner Sahneseite und zeigte eine absolute Topleistung, spielerisch und taktisch. 3:0 (11:9, 11:9, 11:6) gegen Duda zu gewinnen, das muss man ihm erst einmal nachmachen. Das 2:0 war natürlich eine beruhigende Pausenführung für die Mannshaft aus Oberschwaben.
Der diesmal nur an Position drei aufgestellte Hugo Calderano, noch etwas müde von den Strapazen in der „China Bubble“, in der er jedes der drei Turniere spielte, hatte gegen den Ecuadorianer Alberto Mino einen prima Auftakt und holte sich die ersten beiden Durchgänge mehr als deutlich. Doch dann riss der Faden bei dem Brasilianer, der erst seit Mittwoch wieder in Ochsenhausen ist, und der dritte Satz ging weg. Im vierten Satz fand der Weltranglistensechste wieder besser in seinen Rhythmus, doch so rund wie zu Anfang lief es nicht mehr. So brachte er schließlich mit 11:9 den Satz, das Match und die gesamte Partie für die TTF nach Hause. „Ich freue mich sehr, wieder in der Bundesliga zu spielen. Nach der China-Reise war ich etwas müde. Ich bin froh, dass wir diesen Sieg geholt haben“, sagte Calderano nach der Partie.
Kristijan Pejinovic war natürlich restlos zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Das war heute prägnant, kurz und schmerzlos, ein sehr dominantes Spiel von uns, mit dem wir gegen einen so starken Gegner wie Bergneustadt nicht unbedingt rechnen konnten“, so der TTF-Präsident. „Da war auch noch etwas die Wut der Jungs vom Freitag mit drin, da sie sehr gerne in Mühlhausen gespielt hätten. Sie haben heute losgelegt wie die Feuerwehr. Dass Stefan Fegerl diesmal beim Gegner nicht gespielt hat, war sicher nicht ausschlaggebend, sondern einfach die tolle Leistung unseres Teams.“ Zum Kanak Jha bemerkte Pejinovic: „Es war prima, dass Fu Yong dem Jungen nach zuletzt schwächeren Leistungen heute nochmal die Chance gegeben hat – und es hat sich gelohnt. Ein 3:0 gegen Duda, das ist schon eine echte Hausnummer!“
Es geht nun Schlag auf Schlag weiter: Am Mittwoch (19 Uhr) empfängt man den Tabellenachten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell nach Heimrechttausch zum Nachholspiel in Ochsenhausen und am Freitag (ebenfalls um 19 Uhr) steht das Heimspiel gegen Aufsteiger TTC OE Bad Homburg an – vier weitere Punkte sind nicht unrealistisch, zumindest wenn es gelingt, sich abermals in einer solch starken Form wie gegen Bergneustadt zu präsentieren.
Simon Gauzy- Alvaro Robles 3:0 (12:10, 11:7, 12:10)
Kanak Jha – Benedikt Duda 3:0 (11:9, 11:9, 11:6)
Hugo Calderano – Alberto Mino 3:0 (11:2, 11:5, 6:11, 11:9)