BAD NENNDORF/STUTTGART (dpa/lsw) — In Baden-Württem­berg sind 2020 mindes­tens 39 Menschen ertrun­ken, das sind zwei mehr als im Vorjahr. Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesell­schaft (DLRG) vom Diens­tag zufol­ge kommt damit im Bundes­ver­gleich jeder zehnte Badeto­te aus Baden-Württem­berg. In ganz Deutsch­land starben im vergan­ge­nen Jahr mindes­tens 378 Menschen bei Unglü­cken im Wasser. Sowohl im Bund als auch im Südwes­ten verun­glück­te der größte Anteil in Flüssen und Seen.

Vor allem in den Sommer­mo­na­ten Juli und August ertran­ken deutlich mehr Menschen als im Vorjah­res­zeit­raum. «Das heiße Sommer­wet­ter und die coronabe­ding­te Reduzie­rung der Angebo­te in den Frei- und Hallen­bä­dern hat zu einem hohem Andrang an den offenen Badege­wäs­sern geführt», sagte Armin Flohr, Präsi­dent des DLRG-Landes­ver­bands Baden-Württem­berg. Dass viele Menschen ihren Urlaub im Südwes­ten verbracht haben, verschärf­te die Situa­ti­on zusätzlich.

Wie in den Vorjah­ren ertran­ken in Deutsch­land die meisten Menschen in Bayern. Unter den bundes­wei­ten Opfern waren 18 Kinder im Vorschul­al­ter und fünf im Grund­schul­al­ter — jeweils mehr als in den Vorjah­ren. Die DLRG sorgt sich um die Schwimm­fä­hig­kei­ten der Kinder. Dem Verband zufol­ge ist die Entwick­lung alarmie­rend, weil Bäder geschlos­sen werden und nicht genügend Schwimm­un­ter­richt angebo­ten werden kann.