BIBERACH – Kurz nach seinem 85. Geburtstag ist Hans Dobler aus Ringschnait am 21. Dezember verstorben, keine zwei Wochen später auch seine Frau Magdalena. Bei einer Trauerfeier am vergangenen Freitag in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Ringschnait würdigte Oberbürgermeister Norbert Zeidler den Verstorbenen: Die Stadt Biberach und die Ortschaft Ringschnait seien ihm und seiner Frau Magdalena zu großem Dank und Respekt verpflichtet.
Hans Dobler sei ein „kommunalpolitischer Langstreckenläufer“ gewesen, sagte der OB. Sein halbes Leben lang, nämlich 42 Jahre, sei er in unterschiedlichen Ämtern und Funktionen für seine Heimat, für Winterreute, für Ringschnait und die Stadt Biberach politisch engagiert gewesen: 1962 wurde er, gerade einmal 27 Jahre alt, in den Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Ringschnait gewählt. Von 1988 bis 2004 übernahm er zusätzlich die verantwortungsvolle Aufgabe des Ortsvorstehers von Ringschnait. In seine Ära fielen einige große Projekte wie die Ausweisung der Wohngebiete Reutele, Sachsen und Krautgärten, der Neubau und die Sanierung der Grundschule und des Rathauses sowie der Kindergartenneubau, der Neubau der Kapelle in Winterreute, die Friedhofserweiterung, die Anlage eines zweiten Rasenspielfeldes und der Neubau der Dürnachhalle.
Bei alledem habe sich Hans Dobler durch viel Fingerspitzengefühl und auch politisches Geschick ausgezeichnet, sagte Norbert Zeidler. Und selbstverständlich sei so eine Persönlichkeit auch im Vereinsleben seiner Ortschaft eine feste Größe gewesen, einer dem man vertraut, dem die Belange aller Vereine am Herzen lagen und der sich gerne in diese dörfliche Gemeinschaft einbrachte.
Für sein immenses Engagement sei Hans Dobler auf vielfältige Weise geehrt worden: etwa mit der Bürgerurkunde der Stadt Biberach, der Ehrenmedaille des Gemeindetages und 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz.
Spreche man mit Weggefährten und ehemaligen Kollegen von Hans Dobler, so stoße man immer wieder auf drei Eigenschaften, die genannt werden. Erstens seine große Leidenschaft, seine Hingabe für das Gemeinwesen und seine Mitbürgerinnen und Mitbürger. Hans Dobler sei im besten Sinne des Wortes ein politischer Mensch gewesen, der etwas verändern und gestalten wollte. Zum Zweiten werde immer verwiesen auf den enormen Rückhalt, den er bei seiner Frau und seinen fünf Kindern gehabt habe. Erst dieser Rückhalt habe ihm seinen großen Einsatz möglich gemacht. Und drittens habe sich Hans Dobler durch eine durch und durch positive Grundeinstellung zum Leben ausgezeichnet. „Diese positive Lebenseinstellung resultierte nicht zuletzt aus seinem Glauben, der ihn und seine Frau zeitlebens getragen hat“, sagte Norbert Zeidler.