RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben mit einer diszi­pli­nier­ten Leistung und Treffern zur rechten Zeit drei Punkte aus Crimmit­schau entführt. Das Team von Coach Tim Kehler ließ sich auch nicht aus der Bahn werfen, als die Gastge­ber eine 3:1 Führung der Oberschwa­ben egalisierten.

Wie im Vorfeld gemel­det standen in diesem Spiel keine Förder­li­zenz­spie­ler aus Ingol­stadt auf dem Eis, die Towerstars hinge­gen entstand­ten Tim Gorgen­län­der und Marvin Drothen zum Koope­ra­ti­ons­part­ner Memmin­gen, der den Oberli­ga-Saison­start in Bad Tölz bestritt.

Vor 1577 Zuschau­ern im Eissta­di­on am Sahnpark hatten beide Mannschaf­ten schon in der Start­mi­nu­te ihre ersten guten Möglich­kei­ten. Danach sollte sich das Spiel weitest­ge­hend neutra­li­sie­ren, wirklich hochka­rä­ti­ge Chancen blieben aus. Ändern sollte sich das dann nach knapp sechs Spiel­mi­nu­ten. Filip Reisne­cker kassier­te eine Strafe wegen Haltens, die Towerstars hatten somit einen numeri­schen Vorteil. Anfangs taten sie sich noch etwas schwer mit der Power­play-Aufstel­lung, doch die zweite Überzahl-Forma­ti­on sorgte doch noch für den Führungs­tref­fer. Josh MacDo­nald zog auf halbrech­ter Positi­on ab und die Schei­be schlug unhalt­bar im linken Torwin­kel ein.

Der Treffer verlieh dem Ravens­bur­ger Spiel weite­re Sicher­heit, auch wenn es erst einmal eine Straf­zeit gegen Charlie Sarault zu überste­hen galt. Bis zur Schluss­mi­nu­te des ersten Spiel­ab­schnitts blieben weite­re hochka­rä­ti­ge Chancen und auch Treffer aus, kurz vor der ersten Pause unter­lief der Ravens­bur­ger Defen­si­ve im Slot aber ein Abstim­mungs­feh­ler. Nach einem Stock­foul gegen den frei vor das Tor gezoge­nen Eispi­ra­ten-Stürmer entschie­den die Unpar­tei­ischen auf Penal­ty, den Andre’ Schiet­zold zum 1:1 Ausgleich verwan­del­te. 4,5 Sekun­den standen noch auf der Uhr, ein Gegen­tor zur taktisch ungüns­ti­gen Zeit.

Man durfte gespannt sein, wie die Towerstars dies in der Pause verdau­en würden. Die entspre­chen­de Antwort hatte Robbie Czarnik nach 50 Sekun­den nach dem Anspiel­bul­ly. Der US-ameri­ka­ni­sche Stürmer tankte sich sehens­wert durch die gegne­ri­sche Zone und ließ Ilya Shari­pov aus kurzer Distanz keine Abwehr­chan­ce. Die Towerstars kontrol­lier­ten fortan die Partie und setzten sich immer wieder in Power­play Manier in der gegne­ri­schen Zone fest. Bis zur 34. Minute wehrten sich die gastge­ben­den Eispi­ra­ten noch erfolg­reich, dann aber sorgte Fabian Dietz für den Ausbau der Führung. Im verbis­se­nen Zweikampf vor dem gegne­ri­schen Tor bugsier­te er die Schei­be in den Torraum und von der Beinschie­ne des Eispi­ra­ten­kee­pers abgelenkt rutsch­te der Puck zum 1:3 über die Linie.

Die Westsach­sen hielten sich jedoch im Spiel. Ein der linken Bande entlang gespiel­ter Pass entwi­ckel­te sich aufgrund eines Ausrut­schers von Daniel Schwei­ger im Zweikampf plötz­lich zur 2 gegen 1 Situa­ti­on, die Filip Reisne­cker letzt­end­lich zum 2:3 Anschluss­tref­fer veredel­te. Das Spiel war wieder völlig offen und die Towerstars mussten jetzt auch gegen die Stimmung der Ränge ankämp­fen. Gleich mehrfach hatte Towerstars Keeper Jonas Langmann in höchs­ter Not zu retten. Aber auch die Oberschwa­ben hatten durch­aus gute Möglich­kei­ten auf den nächs­ten Treffer, Robbie Czarnik und auch Max Hadra­schek schei­ter­ten aus vielver­spre­chen­den Positionen.

Wie erwar­tet kamen die Gastge­ber schwung­voll aus der Kabine, die Towerstars Defen­si­ve musste auf der Hut sein. Das klapp­te 7 Minuten gut, doch dann nahm der auf rechter Seite völlig freie Timo Gams die Schei­be auf, nahm Maß und der Puck schlug zum 3:3 Ausgleich ein. Was die Towerstars an diesem Abend aber auszeich­ne­te, war das Bestre­ben, sofort wieder Ruhe ins Spiel zu bekommen.

Wie so oft in engen Spielen sollte eine Straf­zeit dann zum spiel­ent­schei­den­den Faktor werden. In einem Zweikampf leiste­te sich Eispi­ra­ten Vertei­di­ger Dominic Walsh eine Straf­zeit wegen Hakens und das spiel­te den Towerstars voll in die Karten. Ein gutes Power­play der Towerstars blieb zwar ohne Torer­folg, Sekun­den nach der Komplet­tie­rung des Gegners hämmer­te Robbie Czarnik das Spiel­ge­rät aber dann zum 3:4 in die Maschen. Genau­so sehens­wert wie die Direkt­ab­nah­me von Czarnik war übrigens der harte und äußerst präzi­se Pass von Fabian Dietz aus der rechten Rundung.

Die restli­chen fünfein­halb Minuten spiel­te das Team von Chef-Coach Tim Kehler souve­rän nach Hause. Sie machten die neutra­le Zone dicht und verlei­te­ten die Eispi­ra­ten zu weiten Pässen, die immer wieder in einem Icing münde­ten. Als die Gastge­ber in der Schluss­mi­nu­te den Torhü­tern zuguns­ten eines sechs­ten Feldspie­lers vom Eis holten, machten die Oberschwa­ben mit dem 3:5 ins leere Eispi­ra­ten Tor dann den Deckel auf den zweiten Auswärts­sieg. Hinter dem Ravens­bur­ger Tor rutsch­te der Puck an der Bande durch, Charlie Sarault spiel­te sofort weiter auf Sam Herr und der bedien­te nach entschlos­se­nem Antritt mit der Rückhand den mitge­lau­fe­nen Nick Latta.

„Ich denke, dass der Sieg insge­samt verdient war. Nach sieben Stunden Busfahrt sind wir gut ins Spiel gekom­men“, sagte Towerstars Coach Tim Kehler bei seinem Rückblick und lobte neben der beson­ders erfolg­rei­chen ersten Sturm­rei­he auch die diszi­pli­nier­te Abwehr­leis­tung nach dem zwischen­zeit­li­chen Ausgleich. „Wir haben da die nötige Ruhe bewahrt“, sagte Tim Kehler.

Schwe­res Heimspiel gegen Selb am Sonntag

Am Sonntag geht es für die Towerstars mit dem Heimspiel gegen die Selber Wölfe weiter. Es wartet ein ganz schwe­res Spiel, denn die Oberfran­ken sind selbst­be­wusst in die neue Saison gestar­tet und haben am Freitag­abend auch den Tabel­len­zwei­ten Lands­hut bis zur 34. Minute beim 4:0 Zwischen­stand dominiert. Am Ende setzte sich Lands­hut aber mit 4:5 n.V. durch. Im Team der Wölfe finden sich mit Arturs Kruminsch, Daniel Schwam­ber­ger und Martin Hlozek übrigens drei Stürmer, die bereits das Ravens­bur­ger Trikot trugen. Spiel­be­ginn in der CHG Arena ist um 18.30 Uhr,

Tickets gibt es im Vorver­kauf im Fanshop in der Markt­stra­ße 20, allen VVK-Partnern von Reser­vix, online im Ticket-Webshop sowie an der Abend­kas­se. Fans, die es nicht vor Ort in die Arena schaf­fen, finden mit dem Livestream von SpradeTV eine attrak­ti­ve Alternative.

Vorab-Infor­ma­ti­on

Aufgrund des Heimspiels gegen Bayreuth hat der Fanshop in der Markt­stra­ße 20 auch am Diens­tag, 4. Oktober von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr geöffnet.