STUTTGART (dpa/lsw) — Pünkt­lich zum Jubilä­um des Landes gab’s mal wieder Zoff zwischen Württem­ber­gern und Badenern. Letzte­re beklag­ten, bei einer Tagung nicht einge­la­den zu sein. Nun wird im Landtag groß gefei­ert — mit allen die dazugehören.

Mit einer großen Jubilä­ums­ver­an­stal­tung will der Landtag am Mittwoch­abend (18.30) nachträg­lich den 70. Geburts­tag des Landes Baden-Württem­berg feiern. Etwa 400 Gäste sind geladen. Für Landtags­prä­si­den­tin Muhte­rem Aras markiert die Gründung des Südwest­staats im April 1952 «den Beginn einer bemer­kens­wer­ten Erfolgs­ge­schich­te». Baden-Württem­berg verbin­de gekonnt Tradi­ti­on und Innova­ti­on, Heimat­ver­bun­den­heit und Weltoffenheit.

Zuletzt hatte es aller­dings Ärger gegeben, weil die badische Seite bei einer Podiums­dis­kus­si­on zum Jubilä­um nicht geladen war. An diesem Mittwoch­abend werden aber auch Badener auf der Bühne sein, zum Beispiel der Mannhei­mer Comedi­an Bülent Ceylan. Er soll sich mit anderen Diskus­si­ons­teil­neh­mern die Frage stellen: «Wo wollen wir hin?»

Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann hatte jüngst erklärt, im 70. Jahr des Bestehens des Landes gebe es keine Badener mehr. «Heute gibt es nur noch Baden-Württem­ber­ger», sagte der 73-Jähri­ge, dessen Eltern einst aus Ostpreu­ßen kamen und der heute in Sigma­rin­gen lebt. «Das Land Baden ist in Baden-Württem­berg aufge­gan­gen. Wir achten nicht mehr auf solche Dinge.»