BINZ (dpa) – Niemand kann sie zählen, die vielen Sandkör­ner. Was man aus ihnen machen kann, zeigt eine Schau auf der Ostsee­insel Rügen.

Neben weitläu­fi­gen Sandsträn­den bietet die Ostsee-Insel Rügen seit Samstag auch wieder eine Schau mit imposan­ten Sandfiguren.

Vom antiken Götter­va­ter Zeus bis hin zum Astro­nau­ten der Neuzeit reicht das Spektrum der Motive, die in der neuen Sandskulp­tu­ren-Ausstel­lung in Prora am Rande des Ostsee­ba­des Binz zu sehen sind.

Das lange vor Ausbruch des Krieges in der Ukrai­ne festge­leg­te Motto der Ausstel­lung «What a wonderful world» setzt nun gewis­ser­ma­ßen einen Kontra­punkt zu den jüngs­ten Entwicklungen.

Gezeigt werden Landschaf­ten, Persön­lich­kei­ten der Zeitge­schich­te, Fabel­we­sen und Szenen regio­na­ler Bräuche. Nach Angaben der Veran­stal­ter waren der Fanta­sie der 28 Künst­ler aus neun Ländern keine Grenzen gesetzt. Mit Schau­feln, Skalpel­len, Spezi­al­werk­zeu­gen und Pinseln hatten sie in wochen­lan­ger Arbeit ihre Skulp­tu­ren aus den aufge­schüt­te­ten Bergen scharf­kör­ni­gen Sandes geschält. Mehr als 9000 Tonnen waren den Angaben zufol­ge dafür aus einer nahen Kiesgru­be angefah­ren worden.

Schau im Glaspalast

Seit dem vergan­ge­nen Jahr findet die jährli­che Ausstel­lung auf Rügen in einem eigens errich­te­ten «Glaspa­last» statt. Dafür waren ehema­li­ge Panzer­hal­len mit einer aufwen­di­gen Glaskon­struk­ti­on umgebaut worden. Zuvor wurde die Schau in Zelten gezeigt. Dank des neuen Domizils könnten Besucher die Sandskulp­tu­ren nun ganzjäh­rig besich­ti­gen, sagte eine Spreche­rin. Zudem würden erstmals neben den Sandskulp­tu­ren auch mehr als 600 Pflan­zen aus aller Welt gezeigt.

Die neue Schau habe bereits am ersten Tag bei bestem Flanier­wet­ter viel Zuspruch gefun­den. Der größte Zustrom wird mit Beginn der Touris­mus­sai­son erwartet.