MÜNCHEN (dpa) — Wer sparen will, sollte abends tanken. Das gilt in diesem Jahr noch mehr als sonst, denn die typische Preis­spit­ze im morgend­li­chen Berufs­ver­kehr ist bei Diesel offen­bar so hoch wie lange nicht.

Morgens ist Sprit sehr viel teurer als abends. Im Mai betrug der Unter­schied zwischen der Preis­spit­ze im Berufs­ver­kehr und dem Tief am Abend bei Diesel mehr als 16 Cent, wie eine Auswer­tung des ADAC ergeben hat, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorliegt.

Das ist mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr und der höchs­te Wert, den der Verkehrs­club je bei der seit 2015 jährlich durch­ge­führ­ten Analy­se ermit­telt hat. Bei Super E10 stieg die Preis­span­ne ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr und betrug rund 10 Cent.

«Im morgend­li­chen Berufs­ver­kehr wurde einmal mehr der Versuch unter­nom­men, von einem Teil der Kunden beson­ders hohe Preise zu verlan­gen», kriti­sier­te der ADAC-Exper­te Jürgen Albrecht. Am höchs­ten war der Preis der Auswer­tung zufol­ge morgens um etwa 7.00 Uhr. Dann lag Diesel im Schnitt 12 und Super E10 mehr als 6 Cent über dem Tages­durch­schnitt. Am späten Abend lag Diesel dagegen rund 5 Cent unter dem Tages­durch­schnitt, E10 knapp 4 Cent.

Sieben Wellen

In der Tages­ver­laufs­kur­ve ergeben sich für beide Kraft­stoff­ar­ten insge­samt sieben Wellen. Die erste steigt von kurz vor 5.00 Uhr morgens bis 7.00 Uhr an. Bis 9.00 Uhr fallen die Preise dann stark, um bis 10.00 Uhr wieder leicht anzuzie­hen. Von dort geht es dann in einer Wellen­be­we­gung schritt­wei­se abwärts. Am günstigs­ten tankte es sich im Mai laut ADAC zwischen 18.00 und 19.00 Uhr sowie zwischen 20.00 und 22.00 Uhr. Das galt auch in den vergan­ge­nen Jahren. Nachts gibt es laut ADAC kaum Preis­än­de­run­gen — auf mittle­rem Niveau.

«Im Juni sind die Karten durch die aktuel­len Verschie­bun­gen neu gemischt worden», sagte Albrecht mit Verweis auf die Steuer­sen­kung zum Monats­an­fang, in deren Umfeld es viel Bewegung auf dem Sprit­markt gab. «Die Zeitspan­nen von 18 bis 19 und von 20 bis 22 Uhr bleiben aber wohl beson­ders günstig. Zudem sollten Autofah­rer die Augen offen halten und bewusst durch ihr Tankver­hal­ten den Wettbe­werb fördern. Und wenn man doch morgens tanken muss, reichen oft kleine­re Mengen.»

In die Auswer­tung flossen laut ADAC Preise praktisch aller Tankstel­len in Deutsch­land im Mai ein.