MÜNCHEN (dpa) — Die Sprit­prei­se sinken leicht, Tanken bleibt aber teuer. Der ADAC ruft seine Mitglie­der zu sparsa­mer Fahrwei­se auf und rät, statt Auto öfter Nahver­kehr und Fahrrad zu nutzen.

Die Sprit­prei­se haben leicht nachge­ge­ben. Im bundes­wei­ten Tages­durch­schnitt des Diens­tags koste­te ein Liter Super E10 1,954 Euro, wie der ADAC am Mittwoch mitteil­te. Das waren 2,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel verbil­lig­te sich um 0,8 Cent auf 2,019 Euro.

Die Kraft­stof­fe bewegen sich damit in etwa in der Mitte zwischen ihren extre­men Allzeit­hochs im März und dem Stand vor Beginn des Ukrai­ne-Kriegs. Im Vergleich zum April des vergan­ge­nen Jahres ergibt sich dennoch ein kräfti­ger Anstieg von 71 Cent bei Diesel und knapp 49 Cent bei Super E10.

Angesichts des Ukrai­ne-Kriegs hat der ADAC nun seine Mitglie­der zum Sprit­spa­ren aufge­ru­fen. Sie sollten prüfen, ob sie auf einzel­ne Fahrten mit dem Auto verzich­ten könnten und sprit­spa­rend fahren, heißt es in einem am Mittwoch veröf­fent­lich­ten Text der Präsi­di­ums­mit­glie­der Chris­ti­an Reini­cke und Gerhard Hille­brand. Er ist der Auftakt einer Kampa­gne, die der Verkehrs­club über seine eigenen Kanäle spielen will.

Gegen die Abhängigkeit

Ziel ist es, die Abhän­gig­keit Deutsch­lands von russi­schen Energie­im­por­ten zu reduzie­ren. Dazu könne jeder Einzel­ne einen Beitrag leisten. Zudem hätte eine sinken­de Nachfra­ge sicher­lich auch dämpfen­de Auswir­kun­gen auf die Sprit­prei­se — auch wenn Reini­cke und Hille­brand diesen Aspekt nicht ansprechen.

In dem offenen Brief an die rund 21 Millio­nen Mitglie­der des ADAC heißt es unter anderem: «Wer einen guten Zugang zu Angebo­ten des öffent­li­chen Verkehrs hat, sollte diese verstärkt nutzen. Auch mit dem Rad oder zu Fuß lassen sich manche Wege zurück­le­gen.» Zudem rufen sie die Menschen auf, sprit­spa­rend zu fahren: «Dabei spielt die Geschwin­dig­keit eine große Rolle. Wichtig ist aber auch voraus­schau­en­des und gleich­mä­ßi­ges Fahren.» Dadurch lasse sich der Verbrauch um bis zu 20 Prozent senken.

In einer Umfra­ge des Verkehrs­clubs unter gut 1000 Autofah­rern ab 18 Jahren, die an mindes­tens 10 Tagen im Monat selbst fahren, sagte knapp die Hälfte, im Vergleich zu vor einigen Monaten gelegent­lich auf Fahrten zu verzich­ten, um Energie und Kosten zu sparen. 60 Prozent sagten zudem, es sei ihnen gelun­gen, durch sprit­spa­ren­de Fahrwei­se ihren Kraft­stoff­ver­brauch zu reduzieren.