Sie ist der ältes­te Mensch, der jemals in Ulm gelebt hat: Anläss­lich ihres 110. Geburts­tags hat Änne Matschew­sky am Montag Geburts­tags­grü­ße von Oberbür­ger­meis­ter Gunter Czisch (CDU) erhalten.

Lächelnd und mit offenen Armen begrüß­te Matschew­sky die Gäste und Gratu­lan­ten bei sich im Senio­ren­heim. Dass sie erst vor wenigen Wochen an Corona erkrankt war, merkte man der alten Dame nicht an. Die Feier zu ihrem Geburts­tag am 3. Oktober musste aufgrund der Erkran­kung zunächst verscho­ben werden. Doch bereits nach wenigen Tagen hatte Matschew­sky ihre Infek­ti­on überstanden.

Ein Grund für das hohe Alter dürfte ihr sport­li­cher Lebens­wan­del sein. Die ehema­li­ge Turn- und Gymnas­tik­leh­re­rin war über Jahrzehn­te in zahlrei­chen Sport­ar­ten wie Speer­wurf, Laufen, Schwim­men und Tisch­ten­nis erfolg­reich. Bereits seit 1994 wohnt Matschew­sky in der Senio­ren­re­si­denz im Osten Ulms. Ihre Liebe zum Sport lebte sie auch dort weiter aus und gab lange Zeit Kurse für Gymnas­tik mit dem Rollator.

Ältes­te Einwoh­ne­rin Baden-Württem­bergs ist Matschew­sky trotz ihrer 110 Jahre nicht. Das Staats­mi­nis­te­ri­um in Stutt­gart gratu­lier­te in diesem Jahr bereits einem 112-jähri­gen Bürger zum Geburts­tag, wie ein Sprecher mitteil­te. Wer wirklich der oder die Ältes­te ist, kann das Statis­ti­sche Landes­amt nicht mit Sicher­heit sagen. Dazu lägen keine Daten vor und es gebe auch keine Behör­de, die dazu einen Überblick habe, sagte ein Sprecher.

Dennoch zeigt sich, dass die Zahl der über 100-Jähri­gen immer weiter zunimmt. Zum Ende des vergan­ge­nen Jahres lebten rund 3000 Menschen im Alter von mindes­tens 100 Jahren im Südwes­ten, etwa 100 davon waren bereits 110 Jahre oder älter. Im Jahr 2011 lebten dagegen erst 1700 und im Jahr 1987 rund 340 über 100-Jähri­ge in Baden-Württem­berg — die meisten von ihnen Frauen.