WASHINGTON (dpa) — Kinder schie­nen zunächst nicht Affen­po­cken betrof­fen zu sein. Aber auch sie können sich anste­cken. Bei der WHO steht heute eine Entschei­dung von inter­na­tio­na­lem Inter­es­se an.

In den USA sind nach Angaben der Gesund­heits­be­hör­de CDC mittler­wei­le zwei Fälle von Affen­po­cken bei Kindern bestä­tigt worden.

Beide seien in dieser Woche nachge­wie­sen worden, sagte die stell­ver­tre­ten­de Leite­rin der CDC-Abtei­lung für Krank­heits­er­re­ger mit hohem Risiko und Patho­lo­gie, Jenni­fer McQuis­ton, am Freitag­abend (Ortszeit). Insge­samt gebe es in den USA inzwi­schen mehr als 2800 bestä­tig­te Fälle.

Hautaus­schlag, Fieber und Schüttelfrost

Bei einer Affen­po­cken-Infek­ti­on können Hautaus­schlag, geschwol­le­ne Lymph­kno­ten, Entzün­dun­gen in der Genital- und Analre­gi­on sowie Fieber, Schüt­tel­frost und Muskel­schmer­zen auftre­ten. In der Regel verläuft die Krank­heit nicht tödlich. Die meisten Betrof­fe­nen sind nach Angaben der Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on Männer, die Sex mit Männern haben. Generell kann sich aber jeder infizie­ren, der engen körper­li­chen Kontakt mit Infizier­ten hat.

In der heuti­gen Gesell­schaft sei es normal, mit vielen verschie­de­nen Menschen Kontakt zu haben, sagte McQuis­ton. «Und obwohl sich dieser Ausbruch gerade in einem bestimm­ten sozia­len Netzwerk ausbrei­tet, haben wir von Anfang an darauf hinge­wie­sen, dass es auch Fälle außer­halb dieser Netzwer­ke geben kann und dass wir darauf achten und bereit sein müssen, darauf zu reagieren.»

Die Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) will am Samstag darüber infor­mie­ren, ob sie wegen der Affen­po­cken-Nachwei­se in Dutzen­den Ländern eine «Notla­ge von inter­na­tio­na­ler Tragwei­te» ausruft. Wegen der Häufung von Anste­ckun­gen in Ländern, in denen die Infek­ti­ons­krank­heit bislang praktisch unbekannt war, hatte die WHO im Juni einen Notfall-Ausschuss eingerichtet.