STUTTGART (dpa) — Ernäh­rungs­si­cher­heit ist wegen des Kriegs in der Ukrai­ne auch für reiche Länder ein Topthe­ma. Die Agrar­mi­nis­ter der G7-Indus­trie­staa­ten beraten, wie Ressour­cen weltweit geschont werden können.

Bevöl­ke­rungs­wachs­tum, Klima­wan­del und Folgen des Ukrai­ne-Kriegs: Die Landwirt­schaft steht inter­na­tio­nal vor riesi­gen Heraus­for­de­run­gen. Die Agrar­mi­nis­ter der führen­den westli­chen Indus­trie­staa­ten (G7) wollen am Samstag (10.30 Uhr) in Stutt­gart darüber beraten, wie die nachhal­ti­ge Landwirt­schaft der Zukunft ausse­hen soll. Dabei geht es im Kern darum, die natür­li­chen Ressour­cen zu schonen und schäd­li­che Auswir­kun­gen auf Klima, Boden, Wasser und Luft einzuschränken.

Mit dem Krieg in der Ukrai­ne ist die inter­na­tio­na­le Ernäh­rungs­si­cher­heit auf die Priori­tä­ten­lis­te der Politi­ker gelangt. Getrei­de­märk­te sind weltweit angespannt, die Preise steigen. Die Ukrai­ne kämpft dafür, weiter sein Getrei­de in die Welt bringen zu können.

Die vom deutschen Ressort­chef Cem Özdemir (Grüne) geführ­te Minis­ter­run­de hatte am Freitag mit dem ukrai­ni­schen Agrar­mi­nis­ter Mykola Solskyj darüber beraten, wie dem kriegs­er­schüt­ter­ten Land gehol­fen werden kann. Dabei ging es insbe­son­de­re um alter­na­ti­ve Export­we­ge für Getrei­de über die Straße, die Schie­ne und die Donau. Solskyj brach­te Ausfuh­ren über balti­sche Häfen ins Spiel. Die Ukrai­ne zählt zu den größten Getrei­de­pro­du­zen­ten weltweit, kann aber wegen der durch Russland blockier­ten Häfen im Schwar­zen Meer derzeit nichts ausführen.

Deutsch­land hat in der Runde der G7 zurzeit den Vorsitz. Der Gruppe gehören neben der Bundes­re­pu­blik die USA, Kanada, Frank­reich, Großbri­tan­ni­en, Itali­en und Japan an.

Die globa­le Lebens­mit­tel­ver­sor­gung war auch ein Thema des Telefo­nats zwischen Bundes­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) und dem russi­schen Präsi­den­ten Wladi­mir Putin am Freitag gewesen. «Der Bundes­kanz­ler erinner­te daran, dass Russland hier in beson­de­rer Verant­wor­tung steht», hatte Regie­rungs­spre­cher Steffen Hebestreit berichtet.