MÜNCHEN (dpa/lby) — Bayerns Landtags­prä­si­den­tin Ilse Aigner (CSU) hält sich für eine mögli­che Kandi­da­tin, sollte der Posten des Minster­prä­si­den­ten in Bayern frei werden. Sie habe als Bundes­mi­nis­te­rin, bayeri­sche Staats­mi­nis­te­rin, stell­ver­tre­ten­de Minis­ter­prä­si­den­tin und als Landtags­prä­si­den­tin gearbei­tet, sagte Aigner am Montag im Münch­ner Presse­club. Es gebe nicht viele, die einen ähnli­chen Erfah­rungs­schatz vorwei­sen könnten. Jedoch: «Erst einmal würde ich sagen, jetzt muss man erstmal die K‑Frage klären, bevor wir die M‑Frage klären und selbst wenn man Kandi­dat ist, ist man deswe­gen noch nicht Kanzler», sagte Aigner mit Blick auf die Ambitio­nen ihres Partei­chefs Markus Söder.

Das Präsi­di­um der CSU stehe in der K‑Frage weiter hinter ihrem Partei­vor­sit­zen­den, sagte die ehema­li­ge Bundes­land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin. «Es ist eine schwie­ri­ge Phase. Aber es ist daraus entstan­den, dass die Umfra­ge­er­geb­nis­se über Wochen und Monate eine klare Sprache für Markus Söder sprechen», sagte Aigner. Das Verfah­ren hätte vorher festge­legt werden sollen, das könne auch eine Lehre für die Zukunft sein.

Sie hoffe, dass ein Wahler­folg die Wogen zwischen den beiden Schwes­ter­par­tei­en glätten könne. «Ich habe auch drei Schwes­tern, da wird auch manch­mal gestrit­ten», sagte Aigner. «Das beste, was so einen Prozess heilt, ist der gemein­sa­me Erfolg.»

Den Grünen, die am Montag mit Annale­na Baerbock ohne Zerwürf­nis ihre Kanzler­kan­di­da­tin vorge­stellt haben, attes­tier­te Aigner eine «perfek­te Insze­nie­rung». «Ich bin gespannt, inwie­weit sie die Show aufrecht­erhal­ten können», erklär­te die Landtags­prä­si­den­tin. Die mangeln­de Regie­rungs­er­fah­rung könne für Baerbock zum Makel werden.