«Ich kenne nieman­den, der das will», sagte sie am Freitag bei RTL/NTV. «Für meinen Geschmack gibt es zurzeit überhaupt viel zu viele Verschwö­rungs­theo­rien, die in Deutsch­land unter­wegs sind.»

Die Entschei­dung, den Partei­tag zu verschie­ben, sei keinem leicht gefal­len. Nachdem Merz diese Äußerun­gen getätigt habe, «haben mich danach viele Reaktio­nen von Mitglie­dern des Bundes­vor­stands erreicht — im Übrigen auch Anhän­ger von Fried­rich Merz — die sich schon in ihrer Ehre auch gekränkt gefühlt haben, dass man ihnen so etwas unterstellt.»

Der Bundes­vor­stand hatte wegen der rasan­ten Ausbrei­tung des Corona­vi­rus eine Verschie­bung des Partei­tags beschlos­sen, der zuletzt für den 4. Dezem­ber geplant war. Merz hielt darauf­hin Teilen des «Partei­estab­lish­ments» vor, ihn verhin­dern zu wollen. Die Absage sei «der letzte Teil der Aktion “Merz verhin­dern”» in der CDU. Merz strebt wie Nordrhein-Westfa­lens Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet und der Außen­po­li­ti­ker Norbert Röttgen die Nachfol­ge Kramp-Karren­bau­ers an, die nicht wieder kandidiert.

«Wir haben ein offenes Kandi­da­ten­ren­nen», sagte Kramp-Karren­bau­er am Freitag. Das sei seit acht Monaten sehr fair gelau­fen, «auch weil alle Kandi­da­ten bisher sehr gut mitein­an­der umgegan­gen sind».

Die Amtszeit des Bundes­vor­stands läuft im Dezem­ber ab, 2021 steht die Bundes­tags­wahl an — die CDU muss also bald neu wählen. Wichtig sei, den Partei­tag in einer guten Form und rechts­si­cher durch­füh­ren zu können, sagte die CDU-Vorsit­zen­de. «Was kein Entschei­dungs­kri­te­ri­um zumin­des­tens für mich ist, ist die Frage, welcher Kandi­dat sich welches Datum wünscht», sagte sie.

Wenn auch Anfang des neuen Jahres kein Präsenz­par­tei­tag möglich ist, soll nach dem Vorstands­be­schluss ein digita­ler Partei­tag abgehal­ten werden. Fehlt dafür noch eine gesetz­li­che Grund­la­ge, soll es einen digita­len Partei­tag mit Vorstel­lungs­run­de und eine anschlie­ßen­de Brief­wahl geben.