MÜNCHEN (dpa) — Der US-Konzern Amazon will in den kommen­den fünf Jahren in Europa eine Milli­ar­de Euro für die Elektri­fi­zie­rung seines Liefer- und Waren­ver­kehrs ausge­ben. Für Deutsch­land sind davon 400 Millio­nen Euro einge­plant, wie Amazon am Montag mitteilte.

Bisher sind laut Amazon europa­weit gut 3000 Elektro-Liefer­wa­gen für das Ausfah­ren von Paketen im Einsatz. Bis 2025 sollen es mehr als 10.000 werden. Neben Liefer­au­tos will das Unter­neh­men 1500 Elektro-Lkw für den Waren­ver­kehr seiner Versand­zen­tren einset­zen, ein Drittel davon in Deutsch­land. Geplant sind außer­dem Ladesta­tio­nen und Ökostrom-Anlagen.

Amazon will bis zum Jahr 2040 den Netto­aus­stoß von Kohlen­di­oxid auf null senken. Die Dekar­bo­ni­sie­rung des Trans­port­netz­werks sei einer der anspruchs­volls­ten Berei­che, sagte Vorstands­chef Andrew Jassy laut Mittei­lung. «Um hier Netto-Null-Emissio­nen zu errei­chen, sind erheb­li­che und nachhal­ti­ge Inves­ti­tio­nen erforderlich.»

In großen Städten will Amazon Pakete häufi­ger zu Fuß oder per Lasten­rad auslie­fern lassen, um den Einsatz von Liefer­fahr­zeu­gen zu reduzie­ren. Derzeit gibt es laut dem Unter­neh­men derar­ti­ge «Micro Hubs» für die Auslie­fe­rung ohne vierräd­ri­ge Fahrzeu­ge in gut 20 europäi­schen Städten, bis 2025 sollen es doppelt so viele sein. Abgese­hen davon lässt Amazon auch Ökostrom-Kraft­wer­ke bauen. Ein Windpark in der Nordsee mit einer Kapazi­tät von 350 Megawatt soll 2025 ans Netz gehen.