HEIDELBERG (dpa) — Der Amoklauf an der Heidel­ber­ger Univer­si­tät erschüt­tert nicht nur die Hochschu­le und die Stadt. Wie konnte es dazu kommen? Die Polizei ermit­telt im Umfeld des jungen Mannes nach mögli­chen Motiven.

Die Ermitt­ler nehmen nach dem Amoklauf an der Heidel­ber­ger Univer­si­tät mit zwei Toten und drei Verletz­ten vor allem das Motiv des Atten­tä­ters und die Herkunft seiner Waffen in den Blick.

Es werde auch mit den Angehö­ri­gen des jungen Mannes gespro­chen, der am Montag in einem Hörsaal mehrfach auf Studie­ren­de geschos­sen hatte, sagte ein Polizei­spre­cher am Dienstagmorgen.

Der mutmaß­li­che Täter hatte kurz vor der Tat seinem Vater eine Whats­app-Nachricht geschickt. Der Student hat nach Polizei­an­ga­ben geschrie­ben, «dass Leute jetzt bestraft werden müssen». «Die Eltern des Opfers haben ein großes Leid, aber auch die des Täters», sagte der Polizei­spre­cher. Der Mannhei­mer Polizei­prä­si­dent Siegfried Kollmar hatte am Montag angekün­digt: «Wir werden sein Umfeld jetzt durch­leuch­ten in den nächs­ten Tagen, mit Hochdruck.»

Waffen im Ausland gekauft?

Auch die Frage, wie der Biolo­gie-Student an die beiden Waffen kam, von denen er eine für den Amoklauf nutzte, ist noch unbeant­wor­tet. Es ist nur bekannt, dass der 18-Jähri­ge die Geweh­re vor wenigen Tagen im Ausland gekauft haben soll.

Die Ermitt­ler gehen nach bishe­ri­gen Erkennt­nis­sen davon aus, dass der Deutsche, der in Mannheim wohnte, erst in dem Hörsaal des Zentrums für biolo­gi­sche Grund­la­gen­for­schung, in dem rund 30 Studen­ten waren, mehrmals schoss und sich später vor dem Gebäu­de selbst tötete. Eine 19- und 20-jähri­ge Frau sowie ein 20-jähri­ger Mann wurden durch die Schüs­se leicht verletzt. Eine 23-Jähri­ge Studen­tin starb am Montag­nach­mit­tag an den Folgen eines Kopfschusses.