BERLIN (dpa) — Mit Anny Ogreze­a­nu gewinnt eine starke Stimme die zwölf­te «The Voice of Germany»-Staffel. Auch Coach Mark Forster kann einen Sieg verbu­chen: Zum ersten Mal holt einer seiner Schütz­lin­ge den Titel.

Anny Ogreze­a­nu hat die zwölf­te Staffel «The Voice of Germa­ny» mit deutli­chem Abstand gewon­nen. Das 21 Jahre alte Musik­ta­lent aus Wacht­berg in Nordrhein-Westfa­len erhielt im Finale der ProSiebenSat.1‑Castingshow die meisten Zuschau­er­stim­men — knapp 42 Prozent des Publi­kums stimm­ten für Ogreze­a­nu. Ein Erfolg war das auch für Coach Mark Forster (39), denn zum ersten Mal gewann einer seiner Schütz­lin­ge die Show.

Nach der Entschei­dung zeigte sich Ogreze­a­nu überrascht und sprach­los. Auf der Bühne feier­ten Coach und Schütz­ling dann gemein­sam den Sieg, wobei Ogreze­a­nu dem Musiker spontan in die Arme sprang. Forster bewer­tet seit 2017 als Coach die Talen­te der Sendung, konnte bisher aber noch nie ein Finale für sich entscheiden.

Während der Staffel hatte Ogreze­a­nu durch­weg als zierli­che Person mit großer Stimme auf sich aufmerk­sam gemacht. Im Finale sang Ogreze­a­nu mit Coach Forster «Friday I’m In Love» von The Cure und mit Gaststar Zoe Wees (20) deren Single «Daddy’s Eyes».

Duett mit Popstar als zusätz­li­cher Preis

Den zweiten Platz erreich­te Julian Pfört­ner (23, Team Peter Maffay) aus Heidel­berg mit 30 Prozent der Stimmen. Die Plätze drei und vier gingen an Tammo Förster (19, Team Rea Garvey) aus dem nieder­säch­si­schen Duder­stadt und Basti Schmidt (28, Team Stefa­nie Kloß) aus Berlin. Sie sangen ebenfalls je einen Song mit ihrem Coach sowie ein Duett mit einem Gaststar. Neben der Hambur­ger Sänge­rin Wees waren Alpha­ville, Conchi­ta Wurst (33) und der frühe­re «The Voice»-Coach Nico Santos (29) als promi­nen­te Gäste mit dabei.

Als erstes siegrei­ches Talent in der ProSiebenSat.1‑Show gewann Ogreze­a­nu auch ein Duett mit einem Popstar als zusätz­li­chen Preis. Die gemein­sa­me Single «Run With Me» mit dem Briten Calum Scott (34) solle weltweit erschei­nen, kündig­te der Sender an. Am Ende der Sendung traten beide live zusam­men mit dem Song auf.

Modera­to­rin Melis­sa Khalaj (33) führte als Vorge­schmack auf die nächs­te Staffel während der Show noch ein Mini-Casting im Publi­kum durch. Die Darbie­tung von Zuschaue­rin Vivien konnte die vier Coaches dabei so weit überzeu­gen, dass sie zu den als «Scoutings» bekann­ten Auswahl­run­den im kommen­den Jahr einge­la­den wurde.

Solida­ri­tät mit Demons­tran­tin­nen im Iran

Als Überra­schungs­gast trat in der Liveshow auch die iranisch-ameri­ka­ni­sche Sänge­rin Rana Mansour (40) auf, die der Sender kurzfris­tig angekün­digt hatte. Sie sang den Song «Baraye» des irani­schen Musikers Shervin Hajipour (25) in engli­scher Überset­zung. «Seit 40 Jahren ist es Frauen im Iran verbo­ten, frei zu tanzen und zu singen. Ich bin hier, um ihre Stimme zu sein», sagte Mansour.

Für den Liedtext sammel­te der Kompo­nist Hajipour Tweets irani­scher Demons­tran­tin­nen und Demons­tran­ten. Nachdem «Baraye» zur inoffi­zi­el­len Hymne der Protes­te im Land wurde, kam der Sänger vorüber­ge­hend in Haft. Anfang Oktober wurde er auf Kauti­on freigelassen.

Von Rabea Gruber, dpa