TUTTLINGEN — Um die Auswer­tung von Corona-Tests zu beschleu­ni­gen, setzt Tuttlin­gen ab Samstag an ihren Teststa­tio­nen eine neue Testsoft­ware ein. Als erste Kommu­ne wird Tuttlin­gen die entspre­chen­de App nach den Ferien auch an Schulen nutzen.

„Dass im Jahr 2021 noch mit Fax oder besten­falls E‑Mail-Anhän­gen gearbei­tet wird, ist für mich unerträg­lich“, so OB Micha­el Beck. Die Stadt Tuttlin­gen hat sich daher auf die Suche nach einer Anwen­dung gemacht, die die Auswer­tung der jetzt flächen­de­ckend genom­me­nen Tests erheb­lich beschleu­nigt. „Spätes­tens, wenn wir nach den Ferien auch alle Schüle­rin­nen und Schüler regel­mä­ßig testen, können wir nicht mehr mit den Metho­den der 1990er-Jahre arbei­ten“, so Beck.

Fündig wurde die Stadt bei der Firma Huber Health Care aus Mühlhau­sen auf der Alb. Sie bietet das System „Smart Health Check“ an, das zum einen die Kommu­ni­ka­ti­on zwischen Testzen­tren und Gesund­heits­äm­tern und gleich­zei­tig zu den Getes­te­ten erheb­lich beschleunigt.

Bereits am Oster­sams­tag wird die Software im Testzen­trum in der Stadt­hal­le und in den mobilen Testzen­tren erprobt. Das heißt: Positiv­mel­dun­gen werden automa­tisch dem Gesund­heits­amt gemel­det, so dass dort zeitnah die nächs­ten Schrit­te – also der verbind­li­che PCR-Test — einge­lei­tet werden kann. „Dies geht natür­lich deutlich einfa­cher und schnel­ler, als wenn man jeden Fall von Hand und per Mail mitteilt“, so Carla Warnick, die bei der Stadt Tuttlin­gen die Teststra­te­gie koordiniert.

Ab Oster­diens­tag wird dann auch die zugehö­ri­ge App freige­schal­tet. Wer sie auf sein Handy lädt, bekommt das Ergeb­nis sofort nach Auswer­tung des Tests automa­ti­siert als Push-Nachricht auf sein Smart­phone – das bishe­ri­ge Warten auf das Ergeb­nis vor Ort entfällt, auch muss das Testper­so­nal nicht mehr jeden Getes­te­ten einzeln infor­mie­ren. Selbst­ver­ständ­lich wird man sich auch weiter­hin ohne App testen lassen können. „Wie alle unsere digita­len Angebo­te ist auch das ein Zusatz-Service“, sagt OB Beck, „niemand hat Nachtei­le oder muss auf etwas verzich­ten, wenn er keine App nutzen möchte oder nicht über die techni­schen Möglich­kei­ten verfügt.“

Nach den Oster­fe­ri­en wird die Smart-Health-Check-App auch an den ersten Tuttlin­ger Schulen einge­setzt — zunächst an der Ludwig-Uhland-Realschu­le und an der Hermann-Hesse-Realschu­le. Das heißt die vor Ort unter Aufsicht durch­ge­führt Selbst­tests werden per App mit einem Klick volldi­gi­tal erfasst. Ist der Test negativ, bekom­men die Schüler*innen das Ergeb­nis in Echtzeit auf das Smart­phone übermit­telt. Ein positi­ver Befund wird zeitgleich automa­ti­siert an Schüler*innen, die Schul­lei­tung und das zugehö­ri­ge Gesund­heits­amt gemel­det, um weite­re Schrit­te einlei­ten und so Anste­ckun­gen reduzie­ren zu können. 

Auch hier ist die Verwen­dung natür­lich freiwil­lig. Sollte sich diese Lösung aber bewäh­ren, soll sie zeitnah an allen Tuttlin­ger Schulen einge­setzt werden.