STUTTGART (dpa/lsw) — Seit bald zwei Jahren sind Deutsch­lands erste Polizei­rab­bi­ner in Baden-Württem­berg tätig. Ihre Arbeit trägt aus Sicht des Landes bereits Früchte.

Baden-Württem­berg hält auch künftig an seinen Polizei­rab­bi­nern fest. «Die gelun­ge­ne Koope­ra­ti­on mit den Israe­li­ti­schen Religi­ons­ge­mein­schaf­ten Baden und Württem­berg ist ein eindeu­ti­ges Zeichen gegen Hass und Hetze und für geleb­ten Plura­lis­mus in der Polizei und unserer Gesell­schaft», sagte Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb werde die erfolg­rei­che Koope­ra­ti­on nahtlos fortge­setzt, sagte der CDU-Politiker.

Es war ein bundes­wei­tes Novum, als Baden-Württem­berg vor knapp zwei Jahren erstmals Polizei­rab­bi­ner berufen hatte. Die Berufung galt zunächst für zwei Jahre. Im württem­ber­gi­schen Landes­teil ist seitdem der Ulmer Rabbi­ner Shneur Trebnik Ansprech­part­ner für die Polizis­tin­nen und Polizis­ten, in Baden wurde Rabbi­ner Moshe Flomen­mann aus Lörrach für diese Aufga­be berufen. In ihrer Rolle vermit­teln die Rabbi­ner an Polizei­schu­len Wissen über das jüdische Leben in Deutsch­land, laden zu sich in die Synago­ge ein und sollen jeder­zeit Ansprech­part­ner für Fragen zu jüdischen Themen sein.

Eine ähnli­che Verein­ba­rung wie im Südwes­ten gibt es seit diesem Jahr auch in Sachsen-Anhalt. Der Antise­mi­tis­mus­be­auf­trag­te der Landes­re­gie­rung, Micha­el Blume, sagte der dpa, er erhal­te immer mehr Anfra­gen aus anderen Bundes­län­dern zu diesem Modell.