STUTTGART (dpa/lsw) — Ein halbes Jahr lang ging die Zahl der Menschen ohne Job in Baden-Württem­berg stetig zurück, ehe sie jetzt im August wieder angestie­gen ist. Ist das der Beginn eines neuen Trends?

Nach einer knapp sechs­mo­na­ti­gen Erholungs­pha­se ist die Zahl der Arbeits­lo­sen in Baden-Württem­berg erstmals wieder leicht gestie­gen. Im August waren im Südwes­ten rund 5300 Menschen mehr arbeits­los gemel­det als noch im Juli, wie die Regio­nal­di­rek­ti­on der Arbeits­agen­tur am Diens­tag in Stutt­gart mitteil­te. Insge­samt hatten sich zum Stich­tag am 12. August genau 247.208 Menschen arbeits­los gemel­det. Die baden-württem­ber­gi­sche Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Monats­ver­gleich damit um 0,1 Prozent­punk­te auf 3,9 Prozent.

Die Exper­ten der Behör­de bezeich­ne­ten den leich­ten Anstieg aller­dings als saison­üb­lich. Die Entwick­lung sei darauf zurück­zu­füh­ren, dass im Sommer viele Arbeits- und Ausbil­dungs­ver­hält­nis­se ausge­lau­fen seien und darüber hinaus viele junge Menschen die Schule verlas­sen hätten. Die Arbeits­lo­sen­quo­te bei Jugend­li­chen und jungen Erwach­se­nen bis zum Alter von 25 Jahren kletter­te im Monats­ver­gleich stärker als im Schnitt — nämlich um 0,6 Punkte auf 3,5 Prozent. In den Vorjah­ren sei der saison­üb­li­che Anstieg sogar noch höher ausge­fal­len als jetzt, hieß es. «Wenn man die saison­be­ding­ten Einflüs­se weglässt, liegt die Arbeits­lo­sen­quo­te im August 2021 noch 0,2 Prozent­punk­te unter der im Juli», sagte der regio­na­le Arbeits­agen­tur­chef Chris­ti­an Rauch.

Bei den jüngs­ten monat­li­chen Erhebun­gen war die Zahl der Menschen ohne Job jeweils zurück­ge­gan­gen, von Febru­ar bis Juli hatten die Statis­ti­ker stets sinken­de Zahlen regis­triert. Im Vorjah­res­ver­gleich fällt die Arbeits­lo­sig­keit aber auch jetzt noch deutlich gerin­ger aus. So lag die Arbeits­lo­sen­quo­te im August 2020 noch bei 4,6 Prozent. Damals hatte der Arbeits­markt wesent­lich hefti­ger mit den Auswir­kun­gen der Corona-Pande­mie zu kämpfen gehabt als heute.