FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat am Sonntag­abend im vierten Spiel der Volley­ball Bundes­li­ga den dritten Sieg einge­fah­ren. Das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm besieg­te den TSV Unter­ha­ching mit 3:1 (25:20, 20:25, 25:18, 25:13), tat sich lange schwer, ins Spiel zu kommen und überzeug­te erst im finalen Durch­gang vier. Mit Avery Aylsworth und Ben-Simon Bonin feier­ten gleich zwei Häfler ihre Bundesliga-Premiere.

Der junge Wilde auf Häfler Seite, mit Namen Linus Weber, hatte gegen die jungen Wilden aus Haching ein paar Proble­me mit der Visier­ein­stel­lung (1:2, 2:3). Deshalb mussten es erst einmal die anderen VfB-Akteu­re richten. Zuspie­ler Dejan Vincic und David Fiel block­ten ihr Team zur Führung (5:4, 7:5). Die Marsch­rou­te für das Team von Micha­el Warm war dann deutlich erkenn­bar: viel Druck im Aufschlag, den nicht optima­len Angriff der Gäste sichern und seiner­seits schnell zum Punkt kommen. Vor allem durch die Mitte mit David Fiel und Arno van de Velde klapp­te das prima (10:6, 14:10). Als Linus Weber dann auch in Stimmung war (19:12), war Fried­richs­ha­fen nicht mehr zu stoppen. Arno van de Velde erblock­te den Satzball, den Zahar mit einem Ausch­lag­feh­ler für seinen Gegner verwan­del­te (25:20).

Bei Fried­richs­ha­fen änder­te sich dann vor allem eins: der Libero. Neuzu­gang Avery Aylsworth löste Steuer­wald in der Defen­si­ve ab. Am jungen Ameri­ka­ner lag es aber nicht, dass Weber zwei Mal übertrat (5:4, 7:7) und Rares Balean mit einem Angriff ins Aus Haching zum ersten Mal in Führung brach­te (7:8). Fried­richs­ha­fen ließ sich einlul­len und lag plötz­lich sogar mit drei Zählern zurück (7:10). Erst van de Velde stopp­te den Lauf der Rand-Münche­ner (9:13), die am ersten Satzge­winn der aktuel­len Saison schnup­per­ten. Mit Martti Juhka­mi, Joe Worsley, Ben-Simon Bonin und Lukas Maase wechsel­te Warm erneut und damit seine Anfangs­for­ma­ti­on heftig durch­ein­an­der. Es blieb aber beim Schlaf­wa­gen-Volley­ball des Rekord­meis­ters. Haching machte nichts beson­ders gut, aller­dings auch wenig falsch (14:17, 15:21). Juhka­mi und Worsley waren on fire (17:21, 18:21) — aller­dings reich­te das nicht. Fiels Block ging ins Aus (20:25).

Micha­el Warm vertrau­te weiter­hin auf seinen vermeint­lich zweiten Anzug, der sich jetzt mühsam in die Passform zwäng­te (4:2, 4:4). Erst als Worsley und van de Velde gegen Sagstet­ter im Block standen und Maase am jungen Hachin­ger vorbei schlug (6:4, 8:4), war das Grinsen aus Patrick Steuer­walds Gesicht wieder wegge­wischt. Der TSV-Coach nahm die Auszeit, Fried­richs­ha­fen spiel­te nicht unbedingt schöner, aber wieder effek­ti­ver (11:5). Mit wieder mehr Druck im Aufschlag — wie bei Juhka­mi Ass zum 16:11 — und der deutli­chen Dominanz im Block , vor allem von van de Velde und Fiel (17:12), segel­te der VfB den Satz durch den Hachin­ger Sturm, für den vor allem Diago­nal­an­g­rei­fer Simeon Topuz­liev verant­wort­lich war. Juhka­mi machte es mit Köpfchen (21:15) und Fiel schließ­lich mit Gewalt (25:18).

Fried­richs­ha­fen hatte jetzt das Heft des Handelns in der Hand und Juhka­mi wollte das mit zwei Assen auch nicht mehr herge­ben (2:1, 4:1). Der TSV Unter­ha­ching kämpf­te weiter tapfer — Juhka­mi servier­te aller­dings auch in der nächs­ten Rotati­on so, dass Fiel im Block leich­tes Spiel hatte (14:9) und der estni­sche Natio­nal­spie­ler gleich selbst noch zwei Asse nachle­gen konnte (16:9, 17:9). Den größten Jubel des Abends ließ aber Ben-Simon Bonin ab. Der 17-Jähri­ge block­te sich zum 18:9 und somit zu seinem ersten Punkt in Liga eins. Der Rest war dann noch Formsa­che. Bonin schnapp­te sich den Ball zum Aufschlag und gab ihn erst beim 24:13 wieder her. Ein Aufschlag­feh­ler der Hachin­ger besorg­te dann die drei Punkte für den VfB.

“Wir haben sehr lange die Konse­quenz vermis­sen lassen, um das Spiel klar zu gestal­ten“, sagte Cheftrai­ner Micha­el Warm nach dem Arbeits­sieg. „Wir konnten trotz­dem viele Spieler einset­zen und ihnen somit Spiel­pra­xis ermöglichen.“