STUTTGART (dpa) — Nach der Entschei­dung der Schweiz für den Stand­ort ihres Atommüll-Endla­gers nahe dem deutschen Hohen­ten­gen pocht Baden-Württem­berg auf den Schutz der in der Region leben­den Bürger. Landes-Umwelt­mi­nis­te­rin Thekla Walker (Grüne) teilte am Sonntag in Stutt­gart mit: «Der Schutz unserer Bürge­rin­nen und Bürger vor radio­ak­ti­ver Strah­lung muss gewähr­leis­tet sein, insbe­son­de­re aber auch der Grund­was­ser­schutz.» Die Natio­na­le Genos­sen­schaft für die Lagerung radio­ak­ti­ver Abfäl­le (Nagra) hatte am Samstag mitge­teilt, dass die Schweiz das Lager nahe der Grenze zu Deutsch­land — südlich des baden-württem­ber­gi­schen Hohen­ten­gen — bauen will.

Walker sagte, man nähme die Pläne zur Kennt­nis und werde sie nun vertieft prüfen. «Sowohl was das Endla­ger als auch die erfor­der­li­chen Oberflä­chen­an­la­gen anbelangt, wird das Land Baden-Württem­berg weiter auf die sichers­ten Stand­or­te drängen und bestmög­li­che Sicher­heits­ein­rich­tun­gen und Trans­port­kon­zep­te einfor­dern.» Sie erwar­te eine grenz­über­schrei­ten­de Betei­li­gung — vor allem auch dazu, wie die Belas­tung Baden-Württem­bergs reduziert werden könne.

Der Stand­ort Nördlich Lägern liege in unmit­tel­ba­rer Grenz­nä­he insbe­son­de­re zum Landkreis Walds­hut, aber auch zu den Kreisen Lörrach, Konstanz und dem Schwarz­wald-Baar-Kreis. Somit leiste die baden-württem­ber­gi­sche Bevöl­ke­rung einen großen Beitrag zur Endla­ge­rung des schwei­ze­ri­schen Atommülls. «Dies muss sich aus unserer Sicht zwingend adäquat bei den anste­hen­den Abgel­tungs­ver­hand­lun­gen nieder­schla­gen», sagte Walker.

Die Natio­na­le Genos­sen­schaft für die Lagerung radio­ak­ti­ver Abfäl­le in der Schweiz will die Pläne an diesem Montag genau­er erläutern.