WASHINGTON (dpa) — Als weite­re Sankti­on gegen Russland sperren die Verei­nig­ten Staaten ihren Luftraum für russi­sche Flugzeu­ge. Das verkün­det Präsi­dent Biden in seiner Rede zur Lage der Nation.

Nach der Europäi­schen Union und Kanada werden auch die USA ihren Luftraum für russi­sche Flugzeu­ge schlie­ßen. Dies werde Russland weiter isolie­ren und die wirtschaft­li­chen Kosten für Moskau nochmals erhöhen, sagte US-Präsi­dent Joe Biden in seiner ersten offizi­el­len Rede zur Lage der Nation.

«Russlands Wirtschaft taumelt — und daran hat allein [Wladi­mir] Putin schuld», sagte er vor beiden Kammern des US-Kongres­ses im Kapitol in Washing­ton mit Blick auf den russi­schen Präsidenten.

Biden machte zunächst keine Angaben dazu, ab wann die Sperrung des Luftraums gelten würde. Wegen Russlands Einmarsch in die Ukrai­ne haben die USA, die EU und andere westli­che Partner bereits harte Sanktio­nen gegen Russland verhängt. Sie betref­fen vor allem das Finanz­sys­tem, bestimm­te Indus­trien und Mitglie­der von Putins engerem Kreis sowie den Kreml­chef selbst.

USA und Europa mit einer Stimme

Schon am Wochen­en­de waren in Europa zudem mehre­re Länder mit einer Sperrung ihres Luftraums für russi­sche Flugzeu­ge voran­ge­schrit­ten. Am Sonntag schlug die EU-Kommis­si­on schließ­lich vor, den gesam­ten Luftraum der Gemein­schaft zu sperren. «Wir schla­gen ein Verbot für alle in russi­schem Besitz befind­li­chen, in Russland regis­trier­ten oder von Russland kontrol­lier­ten Flugzeu­ge vor», sagte EU-Kommis­si­ons­prä­si­den­tin Ursula von der Leyen. Auch die Schweiz hat ihren Luftraum für russi­sche Flugzeu­ge weitge­hend gesperrt.

Als Reakti­on auf die Luftraum­sper­run­gen teilte die russi­sche Luftfahrt­be­hör­de Rosawia­zi­ja am Montag mit, Flugzeu­ge aus Deutsch­land und 35 weite­ren Staaten dürften künftig nicht mehr über Russland fliegen. Ausnah­men könne es mit einer Sonder­ge­neh­mi­gung etwa des russi­schen Außen­mi­nis­te­ri­ums geben.

Die deutsche Regelung trat am Wochen­en­de in Kraft und betrifft Flüge nach Deutsch­land sowie Überflü­ge, wie das Bundes­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um mitteil­te. Humani­tä­re Flüge seien von dem Verbot ausge­nom­men. Das Verbot soll laut Minis­te­ri­um zunächst für drei Monate gelten.