FRIEDRICHSHAFEN — Landrat Lothar Wölfle und Messe­chef Klaus Wellmann haben gemein­sam den offizi­el­len Start­schuss für den Aufbau des Kreis­impf­zen­trums im Boden­see­kreis gegeben. Es haben auch schon die ersten Aufbau­ar­bei­ten begon­nen, sodass bis zum Jahres­en­de die wesent­li­che Infra­struk­tur in der Halle A2 der Messe Fried­richs­ha­fen einge­rich­tet sein soll. 

Die landes­ein­heit­li­che Planung für die Kreis­impf­zen­tren (KIZ) sieht vor, dass, nachdem die Zentra­len Impfzen­tren des Landes die ersten Impfun­gen möglichst noch in diesem Jahr vorneh­men, die KIZ ab spätes­tens 15. Januar 2021 einsatz­be­reit sind. Im Vollbe­trieb sollen hier bis zu 750 Perso­nen täglich geimpft werden können. Dazu soll das KIZ an sieben Tagen in der Woche in zwei Schich­ten arbei­ten, wenn dafür ausrei­chend Impfdo­sen zur Verfü­gung stehen.

Die Messe Fried­richs­ha­fen GmbH wird für das KIZ im Boden­see­kreis als technisch-struk­tu­rel­ler General­dienst­leis­ter agieren. „Wir haben mit der Messe einen starken Partner mit sehr guten techni­schen und perso­nel­len Ressour­cen sowie viel Erfah­rung im Veran­stal­tungs- und Besuchs­ma­nage­ment“, sagt dazu Landrat Lothar Wölfle. Deshalb werde die Messe einen wesent­li­chen Teil der nötigen Infra­struk­tur bereit­stel­len, techni­sches und organi­sa­to­ri­sches Betriebs­per­so­nal stellen und wichti­ge Diens­te wie Reini­gung, Besucher­steue­rung und Sicher­heit bis hin zur Perso­nal­ver­wal­tung leisten, erklärt der Landrat.

Auftrag­ge­ber und zentra­ler Koordi­na­tor des KIZ ist das Landrats­amt Boden­see­kreis. Kreis­ver­wal­tung und Messe schlie­ßen über den gemein­sa­men Betrieb des KIZ einen umfang­rei­chen Dienst­leis­tungs­ver­trag. Die Kosten hierfür sollen überwie­gend durch das Land Baden-Württem­berg getra­gen werden, so die Ankün­di­gung aus der Landes­haupt­stadt. Aller­dings zeich­net sich jetzt bereits ein Delta zwischen den Anfor­de­run­gen und Vorga­ben des Landes einer­seits und dem in Aussicht gestell­ten Budget anderer­seits ab. Aktuel­le überschlä­gi­ge Berech­nun­gen des Landrats­amts gehen von einem Kosten­rah­men etwa einer Milli­on Euro für einen Monat im Vollbe­trieb aus. Die Feinpla­nun­gen und ‑berech­nun­gen hierfür sind derzeit jedoch noch in der Entwicklung.

„Wir freuen uns über die Verein­ba­rung mit dem Landkreis Boden­see­kreis zur Umset­zung des Kreis­impf­zen­trums in der Messe­hal­le A2 in Fried­richs­ha­fen. In der Organi­sa­ti­on legen wir bewusst Wert darauf, dass die Dienst­leis­tungs­part­ner der Messe, die heimi­schen Unter­neh­men sowie Mitar­bei­ter und Helfer aus der Region einge­bun­den werden. Die Kombi­na­ti­on der jetzt handeln­den Akteu­re Landrats­amt Boden­see­kreis, Messe Fried­richs­ha­fen und deren lokale Partner bieten sicher­lich beste Voraus­set­zun­gen zur Umset­zung des Impfbe­triebs mit Vorbild­funk­ti­on“, erklärt Klaus Wellmann, Geschäfts­füh­rer der Messe Friedrichshafen.

„Im Vollbe­trieb könnten hier größen­ord­nungs­mä­ßig um die 70 Perso­nen im Einsatz sein. Und das mögli­cher­wei­se über Monate. Daran wird deutlich, welche Größen­ord­nung das Projekt hat“, so der Landrat weiter. Geplant ist, dass medizi­ni­sches Fachper­so­nal, das die Impfun­gen durch­führt in Voll- oder Teilzeit oder neben­be­ruf­lich dafür engagiert wird. Den ärztli­chen Dienst, vor allem für die Impfbe­ra­tung, wird die Kassen­ärzt­li­che Verei­ni­gung organi­sie­ren. Auch ist vorge­se­hen, dass das Landrats­amt und die Gemein­de­ver­wal­tun­gen Perso­nal für das KIZ stellen.

Zunächst sollen entspre­chend einer landes­ein­heit­li­chen Impfstra­te­gie Perso­nen­grup­pen mit einer beson­de­ren Bedeu­tung für das öffent­li­che Leben geimpft werden, beispiels­wei­se medizi­ni­sches und Pflege­per­so­nal. Das Landrats­amt wird ab dem neuen Jahr auf www.bodenseekreis.de/corona über den aktuel­len Stand und die Impfmög­lich­kei­ten für Privat­per­so­nen informieren.