GRASBRUNN (dpa) — Was trug die schöne Kaise­rin «Sisi» wohl drunter? Wer sich diese Frage schon immer mal gestellt hat, findet die Antwort derzeit in einem kleinen Ort bei München.

Ein Aukti­ons­haus bei München verstei­gert die Unter­wä­sche von keiner Gerin­ge­ren als Kaise­rin «Sisi».

Den Start­preis für «drei Teile Leibwä­sche aus der Sommer­gar­de­ro­be» legte Hermann Histo­ri­ca in Grasbrunn auf 1000 Euro fest, wie es auf der Homepage heißt. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung über die Aukti­on berich­tet. Dabei sollten am Diens­tag noch weite­re Gegen­stän­de unter den Hammer kommen, die einst Kaise­rin Elisa­beth von Öster­reich (1837–1898) gehör­ten. Darun­ter sind beispiels­wei­se ein mit Wäsche gefüll­ter Reise­kof­fer oder ein golde­nes Sofa.

Die angeprie­se­ne Unter­wä­sche stammt den Angaben nach aus den Jahren 1870/80 und besteht «aus zusam­men­ge­hö­ri­gem Unter­leib­chen und Wickel-Beinkleid aus feinem weißen Leinen sowie einem Paar langer Baumwoll­strümp­fe», beschreibt das Aukti­ons­haus die kaiser­li­che Wäsche: «Das ärmel­lo­se Leibchen an Hals und Dekol­le­té mit Spitzen­bor­dü­re, sieben Perlmutt­knöp­fen und kleiner, in Rot gestick­ter Krone. Das Beinkleid en suite gefer­tigt und mit Bordü­re an den Beinab­schlüs­sen. Die feinen Strümp­fe mit einge­ar­bei­te­ter Bezeich­nung “E.S”».

Wie die «Bild» berich­tet, entsprä­che die Größe der Unter­wä­sche heute einer extrem schlan­ken Konfek­ti­ons­grö­ße 32 — Size Zero also. Die Kaise­rin soll eine große und sehr schlan­ke Frau gewesen sein.

Neben diver­ser Wäsche-Artikel werden auch Kleider der Kaise­rin verstei­gert. Ein «elegan­tes Salon­kleid» ist laut Homepage des Aukti­ons­hau­ses ab 4500 Euro Start­ge­bot zu haben, ein «leich­ter Morgen­man­tel» ab 1200 und ein «Trauer­um­hang aus schwar­zer Spitze» aus dem Jahr 1889 ab 2000.

In eben jenem Jahr 1889 hatte Elisa­beths Sohn Rudolf sich das Leben genom­men. Sie soll von da an nur noch schwarz getra­gen haben. Er war schon das zweite ihrer Kinder, das die Kaise­rin überleb­te. Die erstge­bo­re­ne Tochter Sophie war schon im Alter von zwei Jahren gestorben.

Hermann Histo­ri­ca hatte in der Vergan­gen­heit immer wieder Kritik auf sich gezogen, weil dort regel­mä­ßig Nazi-Andenken verstei­gert wurden. «Sisis» Unter­wä­sche ist nicht die einzi­ge, die dort schon unter den Hammer kam. Das Aukti­ons­haus verstei­ger­te vor einigen Jahren auch schon die seide­ne Unter­ho­se von Nazi-Verbre­cher Hermann Göring — für 3000 Euro.