RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben die Trend­wen­de beim Gastspiel in Kassel leider verpasst. Ausschlag­ge­bend war eine mäßige Chancen­ver­wer­tung und Gegen­tref­fer zur wahrlich falschen Zeit.

Die Towerstars, die mit dem wieder genese­nen Torhü­ter Jonas Langmann began­nen, zeigten vom Anspiel­bul­ly weg einen selbst­be­wuss­ten Auftritt. Knapp eine halbe Minute war gespielt, da hatten Andre­as Drien­dl und Robbie Czarnik die erste vielver­spre­chen­de Szene vor dem gegne­ri­schen Tor. Mit einem Pass aus der eigenen Zone hebel­te James Bettau­er die komplet­te Huskies Abwehr aus, das Ravens­bur­ger Sturm­duo wollte es aller­dings zu perfekt abschlie­ßen und die Chance wurde vertan.

Auch sonst machten die Towerstars viel Druck und gingen aggres­siv in die Zweikämp­fe. Max Kolb holte so in der 3. Minute eine gegne­ri­sche Straf­zeit heraus. Das Power­play lief flüssig, für einen Treffer reich­te das jedoch nicht. Die Gastge­ber, die zuvor sieben Spiele in Folge gewon­nen hatten, kamen erst in der 7. Minute zu ihrem ersten nennens­wer­ten Schuss auf das Ravens­bur­ger Tor. Danach folgte aber eine regel­rech­te Serie an Chancen und Jonas Langmann hatte Höchst­ar­beit zu verrich­ten. Kurz nachdem Lukas Laub den Puck noch am linken Pfosten vorbei­ge­scho­ben hatte, nahm Troy Rutkow­ski genau­er Maß. Frei stehend traf er in der 15. Minute aus der Halbdi­stanz zur 1:0 Führung. Die Schock­wir­kung des Gegen­tref­fers hielt sich auf Ravens­bur­ger Seite in Grenzen. Eine halbe Minute nach dem Treffer der Hausher­ren zog der Torschüt­ze eine Straf­zeit, die Überzahl­mög­lich­keit nutzen die Towerstars prompt. Andre­as Drien­dl fälsch­te vor dem Torraum zum 1:1 Ausgleich ab.

Dies war die perfek­te Antwort auf das aufkom­men­de Überge­wicht des Tabel­len­füh­rers, äußerst unglück­lich gestal­te­te sich aller­dings die Schluss­pha­se des ersten Abschnitts. In der linken Rundung des eigenen Drittels verun­glück­te Mathieu Pompei ein Rückhand­pass und der Puck segel­te über die Glasum­ran­dung. Das fälli­ge Überzahl­spiel der Gastge­ber dauer­te nur 22 Sekun­den, dann traf Lois Spitz­ner zur erneu­ten Führung für Kassel.

Der zweite Spiel­ab­schnitt hätte für die Oberschwa­ben kaum bitte­rer begin­nen können. Mit viel Selbst­ver­trau­en drück­ten die Towerstars sofort nach dem Anspiel­bul­ly auf den Ausgleich und nach 47 Sekun­den stand Andre­as Drien­dl völlig frei vor dem Huskies Tor. Als sich der Ravens­bur­ger „Clever Fit Top Scorer“ die Schei­be zurecht­le­gen wollte, versprang der Puck. Wenige Sekun­den später kam der Pass zu Corey Trivi­no an die blaue Ravens­bur­ger Linie und der Huskies Top-Stürmer schloss einen Allein­gang eiskalt zum 3:1 ab.

Die Towerstars racker­ten weiter, das Pech im Abschluss klebte aber weiter­hin an ihren Schlä­gern. Zunächst brach­te Olivi­er Hinse bei einem Unter­zahl-Break den Puck nicht an Huskies Keeper Gerald Kuhn vorbei, dann eröff­ne­te sich Andre­as Drien­dl die Riesen­chan­ce am linken Pfosten. Dass den Gastge­bern in der 33. Minute erneut im direk­ten Gegen­zug durch Philip­pe Cornet das 4:1 gelang, sollte voll in die Tragik dieser Begeg­nung passen. Um das persön­li­che Comeback von Jonas Langmann nicht noch mehr zu verha­geln, wechsel­te Towerstars Coach Rich Cherno­maz danach Olafr Schmidt ein.

Im Schluss­drit­tel kämpf­ten die Ravens­bur­ger Cracks zwar hart für den Anschluss­tref­fer, in der eigenen Zone waren die Nordhes­sen aber nicht zu knacken. Eine gute Möglich­keit auf den zweiten Treffer hatte Kai Hospelt in der 48. Minute bei einem 3 gegen 1 Konter, sein Schuss wurde von einem gegne­ri­schen Schlä­ger aber über das Tor gelenkt. Dass Olivi­er Hinse 13 Sekun­den vor Ende noch das 4:2 gelang, war letzt­lich nur in Fall für die Statistik.