Region — Jugend­li­che erhal­ten einen echten Eindruck von den Handwerks­be­ru­fen und einer dualen Ausbil­dung – das ist das Ziel der Landes­in­itia­ti­ve Ausbil­dungs­bot­schaf­ter. Nur wer weiß, welche Möglich­kei­ten es gibt, kann sich bewusst entschei­den und begeis­tert sein. Ausbil­dungs­bot­schaf­ter sind Auszu­bil­den­de des 2. und 3. Lehrjah­res, die – in norma­len Zeiten – in allge­mein­bil­den­den Schulen ihre Berufe vorstel­len. Dort geben sie den Schüle­rin­nen und Schülern Einbli­cke in Handwerks­be­ru­fe und Karrierewege. „

Unsere Ausbil­dungs­bot­schaf­ter sprechen die gleiche Sprache wie die Jugend­li­chen in der Berufs­ori­en­tie­rung. Da kommt mehr rüber“, so Dr. Tobias Mehlich, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Handwerks­kam­mer Ulm. Die Einsät­ze der aktuell 118 Ausbil­dungs­bot­schaf­ter werden von der Handwerks­kam­mer Ulm in Abstim­mung mit den Schulen und Betrie­ben geplant und gesteu­ert. Die Auszu­bil­den­den berich­ten bei den Schul­be­su­chen von ihren Erfah­run­gen, beant­wor­ten die Fragen der Schüler und Lehrer und geben den Jugend­li­chen ganz persön­li­che Tipps für den Berufs­ein­stieg in den Handwerks­be­trie­ben. Über die Initia­ti­ve gewäh­ren auch Senior-Botschaf­ter – also Gesel­len, Meister oder Betriebs­in­ha­ber – einen Blick hinter die Kulis­sen. Sie zeigen beispiels­wei­se auf Eltern­aben­den die Möglich­kei­ten einer beruf­li­chen Ausbil­dung auf, erzäh­len aus ihrem Berufs­all­tag und stehen Eltern und Lehrern Rede und Antwort.

Seit dem Beginn der Corona-Krise haben die Einsät­ze der Ausbil­dungs­bot­schaf­ter online statt­ge­fun­den. Über Video-Chat bekom­men die Schüler beispiels­wei­se die Möglich­keit, Ausbil­dungs­bot­schaf­tern Fragen zu stellen. Zudem werden viele Schüler – kürzlich etwa die Klassen 10–12 des Humboldt-Gymna­si­ums in Ulm – über Ausbil­dungs­bot­schaf­ter-Videos erreicht. Ab dem kommen­den Schul­jahr sind wieder klassi­sche Schul­ein­sät­ze vor Ort geplant. Inter­es­sier­ten Schüle­rin­nen und Schülern werden von der Koordi­na­to­rin der Ausbil­dungs­bot­schaf­ter in der Handwerks­kam­mer Ulm, Karin Schäfer, Prakti­ka in Betrie­ben vermit­telt. Dort können die Jugend­li­chen in einen Handwerks­be­ruf reinschnup­pern und auspro­bie­ren, welcher Beruf am besten zu den eigenen Inter­es­sen und Fähig­kei­ten passt. Denn Schul­ab­gän­ger haben die Qual der Wahl: Allei­ne im Handwerk gibt es rund 130 spannen­de Berufe, in denen Karrie­re machen möglich ist. Derzeit sind im Gebiet der Handwerks­kam­mer Ulm von der Ostalb bis zum Boden­see noch rund 1.000 Ausbil­dungs­plät­ze unbesetzt. „Alle Schulen, die diese Ausbil­dungs­bot­schaf­ter für die Berufs­ori­en­tie­rung einset­zen wollen, können sie über uns buchen. Nur zu“, sagt Mehlich.

46 Ausbil­dungs­bot­schaf­ter haben im vergan­ge­nen Jahr ihre Gesel­len­prü­fung erfolg­reich abgeschlos­sen und schei­den daher künftig als Botschaf­ter aus.

Von den 164 Ausbil­dungs­bot­schaf­tern und Senior-Botschaf­tern im Gebiet der Handwerks­kam­mer Ulm sind somit derzeit also noch 118 im Einsatz. Diese vertei­len sich wie folgt auf die einzel­nen Landkrei­se in der Region:

Alb-Donau-Kreis:             17

Biber­ach: 40

Boden­see: 4

Ravens­burg: 18

Stadt­kreis Ulm: 39

Geför­dert wird die Initia­ti­ve Ausbil­dungs­bot­schaf­ter vom Minis­te­ri­um für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs­bau. Die Handwerks­kam­mer Ulm nimmt Anmel­dun­gen von aktiven Handwerks­be­trie­ben und Azubis, die motiviert sind und Spaß daran haben, Gleich­alt­ri­gen einen Einblick in ihren Berufs­all­tag zu geben, gerne an.