MÜNCHEN (dpa) — Wie lang ist der Brems­weg? Das ist eine der 20 Fragen, die 3500 Autofah­rern in einem Test des ADAC gestellt wurden. Doch längst nicht alle Teilneh­mer antwor­te­ten richtig.

Die meisten deutschen Autofah­rer haben massi­ve Lücken beim Thema Verkehrs­wis­sen. Bei einem aktuel­len Test des ADAC konnten die 3500 Teilneh­mer im Schnitt nur knapp die Hälfte von 20 ausge­wähl­ten Origi­nal­fra­gen aus der Führer­schein­prü­fung beant­wor­ten, wie der Verkehrs­club am Donners­tag mitteilte.

Mindes­tens 17 richti­ge Antwor­ten schaff­ten nur zwei Prozent der Teilneh­mer, die allesamt einen Führer­schein besaßen. Noch am besten schnit­ten die Testper­so­nen bei der Frage nach der Abstands­re­gel ab. «Halbe Tacho­an­zei­ge in Metern» wussten 87 Prozent. Auch Fragen zur Dauer, bis ein Promil­le Alkohol abgebaut wird, zum richti­gen Verhal­ten am Radfah­rer-Schutz­strei­fen und zum Vorrang beim Abbie­gen beant­wor­te­ten mindes­tens 80 Prozent richtig.

Die größten Defizi­te zeigten sich bei der Frage, welche Autos eine Feinstaub­pla­ket­te benöti­gen. Sie wurde nur von sechs Prozent richtig beant­wor­tet. Beim Telefo­nie­ren im Auto wussten zwölf Prozent Bescheid. Auch Fragen zur Fahrphy­sik in der Kurve und zur Benut­zung der Nebel­schein­wer­fer beant­wor­te­te weniger als ein Viertel korrekt.

Die den Teilneh­mern vorge­leg­ten Antwor­ten waren aller­dings nicht zufäl­lig ausge­wählt. Man habe sich auf häufi­ge Unfall­ur­sa­chen im Fahrver­hal­ten und auf Prüfungs­fra­gen, die noch relativ neu im Reper­toire sind, konzen­triert, hieß es vom ADAC. Das könnte ein Stück weit erklä­ren, warum insbe­son­de­re jünge­re Autofah­rer im Test gut abschnitten.

Die eigene Einschät­zung der Autofah­rer stimm­te dabei oft nicht mit ihrem Wissen überein. Gerade dieje­ni­gen, die ihr Verkehrs­wis­sen viel besser als das der anderen einstuf­ten, schnit­ten laut ADAC im Test schlech­ter ab.