BAD SAULGAU — Bad Saulgau setzt den Weg zu einer nachhal­ti­ge­ren Stadt fort. Als eine von 10 Kommu­nen Baden-Württem­bergs ist Bad Saulgau als Modell­kom­mu­ne für das Projekt „Global Nachhal­ti­ge Kommu­ne in Baden-Württem­berg“ (GNK) ausge­wählt worden. Ziel des Projekts der Service­stel­le Kommu­nen in der einen Welt von Engage­ment Global in Zusam­men­ar­beit mit dem Minis­te­ri­um für Umwelt, Klima und Energie­wirt­schaft Baden-Württem­berg ist, dass Städte und Gemein­den anhand der 17 globa­len Nachhal­tig­keits­zie­le eine kommu­na­le Nachhal­tig­keits­stra­te­gie entwi­ckeln. Durch ein konkre­tes Handlungs­pro­gramm sollen die Nachhal­tig­keits­zie­le in den kommu­na­len Alltag veran­kert werden. 

Bereits 2017 hatte sich der Gemein­de­rat in einer Klausur­ta­gung unter dem Arbeits­ti­tel „Bad Saulgau 2030“ mit einer nachhal­ti­ge­ren Ausrich­tung der Stadt beschäf­tigt und in der Folge einen Grund­satz­be­schluss gefasst, das städti­sche Handeln künftig (noch) mehr an Krite­ri­en wie Ökolo­gie, Nachhal­tig­keit, Gerech­tig­keit oder Regio­na­li­tät auszurichten. 

Erste Schrit­te, beispiels­wei­se die Zerti­fi­zie­rung als Fairtrade-Stadt, sind bereits geschafft.

Nun wurde Bad Saulgau neben Bad Säckin­gen, Göppin­gen, Ilsfeld, Lahr, den Landkrei­sen Böblin­gen und Karls­ru­he sowie Ludwigs­burg und Ravens­burg, die als Teilneh­mer bereits festste­hen, als Modell­kom­mu­ne für das Projekt ausge­wählt. Die Auftakt­ver­an­stal­tung für das Projekt mit allen Teilneh­mer­kom­mu­nen fand am 22. April virtu­ell statt. 

Bürger­meis­te­rin Doris Schrö­ter freut sich über den Erfolg der Bewer­bung: „Nachhal­tig­keit ist kein kurzfris­ti­ger Trend, sondern wird langfris­tig die Richt­schnur für das Handeln in und von einer Kommu­ne werden. Wir freuen uns, dass uns die Teilnah­me am Projekt weite­re Schrit­te hin zu den globa­len Nachhal­tig­keits­zie­len auch für unsere Stadt ermög­licht. Bad Saulgau geht mit dieser ganzheit­li­chen und integrier­ten Betrach­tung aller Themen neue Wege“. 

Das Projekt GNK in Baden-Württem­berg– Ein neues Angebot für Kommunen!

Im Mittel­punkt des Projek­tes stehen die 17 Ziele, die in allen Ländern der Welt dazu beitra­gen sollen, dass alle Menschen eine nachhal­ti­ge und lebens­wer­te Zukunft haben. Dazu gehören Klima- und Natur­schutz genau­so wie Bildung, Armuts­be­kämp­fung oder Gleichstellung…und vieles mehr. Die 17 Ziele decken umfas­send nahezu alle Aspek­te von Nachhal­tig­keit. „Wir sind mit dem ersten kleinen Baustein Fairtrade gestar­tet. Mit der Teilnah­me am Modell­pro­jekt GNK können wir Nachhal­tig­keit umfas­sen­der anpacken“, erläu­tert Fachbe­reichs­lei­te­rin Ilona Boos, feder­füh­rend für das Thema zuständig. 

Im Pilot­pro­jekt wird nach den ersten Einstiegs­be­ra­tun­gen in den jewei­li­gen Projekt­kom­mu­nen eine Bestands­auf­nah­me zur Umset­zung der 17 Nachhal­tig­keits­zie­le durch­ge­führt. Das verschafft einen guten Überblick über den Stand der Nachhal­tig­keits- und Entwick­lungs­po­li­tik in der einzel­nen Kommu­ne. Diese Bestands­auf­nah­me ist die Grund­la­ge für die anschlie­ßen­de Erarbei­tung einer kommu­na­len Nachhal­tig­keits­stra­te­gie sowie der Etablie­rung eines kommu­na­len Nachhal­tig­keits­ma­nage­ments. Hieraus werden erste Maßnah­men und Aktivi­tä­ten im Bereich der nachhal­ti­ge­ren Kommu­nal­ent­wick­lung und der globa­len Verant­wor­tung abgeleitet. 

Die Projekt­lauf­zeit ist vom Frühjahr 2021 bis Ende April 2022. Die Beratun­gen in den Kommu­nen und die Erarbei­tung der Bestands­auf­nah­men und Unter­stüt­zung bei der Entwick­lung der Nachhal­tig­keits­stra­te­gie erfolgt durch ein exter­nes Beratungs­team. Beglei­tet wird der Prozess durch regel­mä­ßi­ge Steue­rungs­grup­pen­sit­zun­gen mit Akteu­ren aus verschie­dens­ten Berei­chen (Zivil­ge­sell­schaft, Wirtschaft, Bildung, Politik…) und Workshops. Außer­dem finden Netzwerktref­fen unter den betei­lig­ten Projekt­kom­mu­nen statt.