Das Land Baden-Württem­berg unter­sucht Corona­vi­rus-Proben künftig selbst auf mögli­che Mutatio­nen. Die geziel­te Diagnos­tik der aufge­tre­te­nen Virus­mu­tan­ten sei ab sofort auch im Landes­ge­sund­heits­amt möglich, teilte ein Sprecher des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums des Landes am Mittwoch in Stutt­gart mit. Unter­sucht werden sollen vor allem die in Großbri­tan­ni­en (B.1.1.7) und Südafri­ka (B.1.351, auch: 501Y.V2) aufge­tre­te­nen Virusvarianten.

Das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um erhofft sich, bei Verdachts­fäl­len damit künftig schnel­ler reagie­ren zu können. Bislang mussten Proben von Verdachts­fäl­len aus dem Land an die Chari­té nach Berlin geschickt werden.

An den Univer­si­täts­kli­ni­ken im Land sollen zusätz­li­che Kapazi­tä­ten für die sogenann­te Sequen­zie­rung zur Analy­se der Viren geschaf­fen werden, hieß es. Auch die Metho­dik zur Unter­su­chung im Labor werde voran­ge­trie­ben. So sollen künftig auch bislang unbekann­te Virus-Mutatio­nen nachge­wie­sen werden können.

Baden-Württem­berg schaf­fe als eines der ersten Bundes­län­der die Voraus­set­zun­gen, Virus-Mutatio­nen direkt in seinen Landes-Laboren nachzu­wei­sen, teilte Gesund­heits­mi­nis­ter Manne Lucha (Grüne) mit. Dass Mutatio­nen jetzt auch in Baden-Württem­berg auftre­ten, besor­ge ihn sehr. Das Land wird sich nach Angaben eines Sprechers dafür einset­zen, dass ein «umfas­sen­des Überwa­chungs­sys­tem auch bundes­weit etabliert wird».

Ein erster Fall der Südafri­ka-Varian­te B.1.351 des Corona­vi­rus im Südwes­ten war am Diens­tag bekannt gewor­den. Nach Angaben des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums ist eine erkrank­te Person aus dem Zollern­alb­kreis betrof­fen. Die Virus-Mutati­on aus Großbri­tan­ni­en war kurz vor Weihnach­ten erstmals im Südwes­ten nachge­wie­sen worden.