Gefah­ren­herd Glühwein? Der Buden­zau­ber in der Advents­zeit könnte die Corona-Pande­mie verschär­fen. Die Landes­re­gie­rung zieht nun die Notbremse.

Die baden-württem­ber­gi­sche Landes­re­gie­rung will den Alkohol­aus­schank unter freiem Himmel insbe­son­de­re aufgrund des hohen Andrangs an Glühwein­stän­den im Land verbie­ten. Man werde ein flächen­de­cken­des Alkohol­ver­bot in die nächs­te Corona-Verord­nung aufneh­men, kündig­te Gesund­heits­mi­nis­ter Manne Lucha (Grüne) am Diens­tag in Stutt­gart an. Die Kommu­nen sollten das schon zum 3. Advent umsetzen.

Lucha hatte bereits am Montag im Radio­pro­gramm «SWR Aktuell» für ein solches Verbot gewor­ben. «Wir haben jetzt gerade am Wochen­en­de in den großen Innen­städ­ten gesehen, dass im Prinzip die Weihnachts­märk­te über die Hinter­tür kommen, dass wir Riesen­schlan­gen an Glühwein­stän­den hatten», hatte der Minis­ter gesagt. «Das kann und darf nicht sein.» Die Verkaufs­stän­de seien Anzie­hungs­punk­te, und die Kunden hielten sich dort beispiels­wei­se nicht mehr an Abstandsregeln.

Die Landes­re­gie­rung stell­te zudem am Diens­tag eine erheb­li­che Verschär­fung der Maßnah­men gegen die Pande­mie in Aussicht. Man werde noch diese Woche für Regio­nen mit mehr als 300 Neuin­fek­tio­nen auf 100 000 Einwoh­ner in sieben Tagen drasti­sche Maßnah­men beschlie­ßen müssen, sagte Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) in Stutt­gart. Er hoffe, dass die Maßnah­men für die extre­men Hotspots Anfang nächs­ter Woche in Kraft treten könnten. Bislang sei nur Pforz­heim davon betrof­fen. Auch ein harter Lockdown nach den Weihnachts­fei­er­ta­gen rücke näher. Das sei gut denkbar, sagte Kretschmann.