Viele Menschen in Baden-Württem­berg befürch­ten eine Verödung der Innen­städ­te als Folge der Corona-Krise. Das ergab eine am Donners­tag veröf­fent­lich­te Umfra­ge des Insti­tuts für Demosko­pie Allens­bach im Auftrag aller Tages­zei­tun­gen im Land. 70 Prozent der Bevöl­ke­rung befürch­ten demnach, dass sich die Innen­städ­te durch Insol­ven­zen von Geschäf­ten und Restau­rants verän­dern werden. 40 Prozent gehen davon aus, dass sie dauer­haft veröden werden, während 14 Prozent auf eine rasche Wieder­be­le­bung hoffen.

Skeptisch beurtei­len die Baden-Württem­ber­ger auch die Zukunft der Autoin­dus­trie. Nur 30 Prozent rechnen damit, dass diese Schlüs­sel­bran­che auch in den kommen­den Jahren wesent­lich zu einer erfolg­rei­chen wirtschaft­li­chen Entwick­lung im Südwes­ten beitra­gen wird. Jeder Zweite erwar­tet dagegen, dass die Bedeu­tung der Autobran­che für die Wirtschaft des Landes sinken wird.

Ähnlich skeptisch sieht das Bild im Bereich der Digita­li­sie­rung aus: 59 Prozent sind der Ansicht, die Indus­trie im Land hinke dabei hinter­her; nur jeder Fünfte sieht sie gut aufgestellt.

Fast jeder vierte Berufs­tä­ti­ge hat laut Umfra­ge durch die Krise Einkom­mens­ein­bu­ßen, jeder siebte befürch­tet, dass sich die eigene wirtschaft­li­che Lage in abseh­ba­rer Zeit verschlech­tern wird.

Große Sorgen berei­tet die Arbeits­lo­sig­keit: 17 Prozent der Befrag­ten rechnen in den nächs­ten Monaten mit einem steilen Anstieg der Quote, 52 Prozent mit einem begrenz­ten Anstieg. 56 Prozent der Bevöl­ke­rung sind überzeugt, dass viele Unter­neh­men und Selbst­stän­di­ge im Südwes­ten aufgrund der Corona-Krise ihren Betrieb in abseh­ba­rer Zeit aufge­ben müssen.

Beim sogenann­ten BaWü-Check geben die Tages­zei­tun­gen im Südwes­ten bis zur Landtags­wahl im März jeden Monat eine Umfra­ge in Auftrag, um reprä­sen­ta­ti­ve Ergeb­nis­se zu Themen wie Bildung, Verkehr und Wirtschaft zu erhal­ten. An der Aktion nehmen 78 Zeitungs­ti­tel aus 45 Verla­gen teil. Die aktuel­le Umfra­ge stützt sich auf 1003 reprä­sen­ta­tiv geführ­te Online-Inter­views mit Bürge­rin­nen und Bürgern in Baden-Württem­berg ab 18 Jahren vom 11. bis 21. Dezember.