WIESBADEN/STUTTGART (dpa/lsw) — Mit Blick auf die Flächen­staa­ten in Deutsch­land ist der Alters­durch­schnitt in Baden-Württem­berg am niedrigs­ten. Grund dafür dürfte die Zuwan­de­rung in den wirtschaft­lich starken Südwes­ten sein.

Die Einwoh­ner Baden-Württem­bergs sind im Schnitt 43,6 Jahre alt. Damit liegt der Alters­durch­schnitt im Vergleich zu den anderen deutschen Flächen­län­dern am niedrigs­ten, wie das Statis­ti­sche Bundes­amt am Donners­tag unter Berufung auf Zahlen des Jahres 2019 mitteil­te. Den Bundes­schnitt gab das Amt mit 44,5 Jahren an. Sachsen-Anhalt (47,9 Jahre) und Thürin­gen (47,4 Jahre) haben bundes­weit den höchs­ten Altersdurchschnitt.

Tradi­tio­nell sei das Durch­schnitts­al­ter in den Stadt­staa­ten Hamburg (42,1 Jahre), Berlin (42,6 Jahre) und Bremen (43,6 Jahre) am niedrigs­ten, teilten die Statis­ti­ker weiter­hin mit.

Die Einwoh­ner von Baden-Württem­bergs jüngs­ter Gemein­de Riedhau­sen im Kreis Ravens­burg sind im Durch­schnitt 38,8 Jahre alt, wie das Statis­ti­sche Landes­amt in Stutt­gart mitteil­te. Am höchs­ten liege der Alters­durch­schnitt in Ibach im Kreis Walds­hut mit 53,1 Jahren.

Die Menschen in Deutsch­lands jüngs­ter Gemein­de — Kirch­spiel Garding in Schles­wig-Holstein — sind im Schnitt knapp 28 Jahre alt, wie das Statis­ti­sche Bundes­amt mitteil­te. In Nieby an der Ostsee im Kreis Schles­wig-Flens­burg ist das Durch­schnitts­al­ter der Bevöl­ke­rung mit 64,2 Jahren den Angaben nach am höchsten.

Dass der Alters­durch­schnitt in Baden-Württem­berg im Vergleich der deutschen Flächen­staa­ten relativ niedrig ist, liegt einem Sprecher des Statis­ti­schen Landes­am­tes vor allem an der Zuwan­de­rung, die sich während der vergan­ge­nen Jahrzehn­te vor allem im Südwes­ten bemerk­bar gemacht habe. So seien beispiels­wei­se Aussied­ler aus der frühe­ren Sowjet­uni­on überdurch­schnitt­lich stark in den wirtschaft­lich starken Südwes­ten gekommen.

Auch die Ankunft von Flücht­lin­gen nach 2015 habe sich in Baden-Württem­berg auf die Alters­struk­tur ausge­wirkt. «Im Durch­schnitt sind die Menschen, die nach Baden-Württem­berg ziehen, zehn bis zwölf Jahre jünger als die bereits einhei­mi­sche Bevöl­ke­rung», fügte der Sprecher in Stutt­gart hinzu. Daher sei davon auszu­ge­hen, dass die Zuwan­de­rung der Haupt­grund für den relativ niedri­gen Alters­durch­schnitt im Südwes­ten ist.