FRANKFURT/BERLIN (dpa) — Im Fernver­kehr werden heute rund 90 Prozent der geplan­ten Züge fahren. Auch der Regio­nal- und S‑Bahn-Verkehr läuft weitge­hend ohne Einschränkungen.

Nach der Absage des zweitä­gi­gen Warnstreiks sind die Züge laut Angaben der Deutschen Bahn am Morgen «weitge­hend» wie geplant gefah­ren. Der Bahnbe­trieb sei «weitge­hend planmä­ßig angelau­fen», sagte ein Bahnsprecher.

Tausen­de Mitar­bei­ten­de seien dafür am Wochen­en­de kurzfris­tig kontak­tiert worden, um so viele Schich­ten so schnell wie möglich zu beset­zen. Im Fernver­kehr würden heute rund 90 Prozent der regulär geplan­ten Züge fahren. Reisen­de sollten sich infor­mie­ren, welche Züge verkeh­ren. Der Regio­nal- und S‑Bahn-Verkehr laufe weitge­hend ohne streik­be­ding­te Einschränkungen.

Ausstand überra­schend abgesagt

Am Wochen­en­de hatte die Bahn mitge­teilt, heute werde ein Drittel der geplan­ten Fernzü­ge nicht verkeh­ren. Erst ab Diens­tag würden alle ICE- und IC-Züge wieder wie geplant unter­wegs sein. Als Grund für das einge­schränk­te Angebot am Montag nannte die Bahn die schwie­ri­ge Organi­sa­ti­on: Rund 50.000 Zugfahr­ten im Fern- und Nahver­kehr müssten mit den entspre­chen­den Schicht- und Einsatz­plä­nen neu einge­tak­tet werden. Ein Teil der Wagen und Loks müssten an neue Abfahrts­or­te gebracht werden.

Heute teilte die Bahn nun weiter mit, am Diens­tag werde den Fahrgäs­ten im Fern- und Nahver­kehr das vollstän­di­ge Zugan­ge­bot zur Verfü­gung stehen. Im Güter­ver­kehr werde am Montag und Diens­tag noch mit Einschrän­kun­gen zu rechnen sein. Der von der Eisen­bahn- und Verkehrs­ge­werk­schaft (EVG) ausge­ru­fe­ne Warnstreik sollte am Sonntag um 22.00 Uhr begin­nen und 50 Stunden später enden, am Diens­tag um 24.00 Uhr.

Die EVG hatte den geplan­ten Ausstand am Samstag überra­schend abgesagt. Zuvor hatte es im Tarif­kon­flikt mit der Bahn unter Vermitt­lung des Arbeits­ge­richts Frank­furt am Main eine Verstän­di­gung gegeben, die nun Grund­la­ge weite­rer Tarif­ver­hand­lun­gen sein wird. Die Tarif­run­de betrifft 230.000 Beschäf­tig­te, 180.000 davon arbei­ten bei der Deutschen Bahn.