OBERANKENREUTE — Am heuti­gen Sonntag­mor­gen (18.4.2021) brach­ten Klimagerechtigkeitsaktivist*innen der Altdor­fer Waldbe­set­zung an einem Bagger der Kiesgru­be Oberan­ken­reu­te ein Banner mit der Aufschrift “Betritt der Meich­le Moor oder Wald, flutet der Kies sein Konto bald” an. Damit bezie­hen sie sich auf das Kiesun­ter­neh­men Meich­le + Mohr, das Teile des Altdor­fer Walds zur weite­ren Kiesge­win­nung roden möchte.

Wie eine Recher­che der SPD-Kreis­tags­frak­ti­on Ravens­burg ergab, ist Meich­le + Mohr “nicht etwa ein kleiner regio­na­ler Famili­en­be­trieb oder ein kleiner Mittel­ständ­ler, sondern sie ist Teil eines Geflech­tes von Kiesfir­men mit 18 Stand­or­ten”. Damit erklärt Aktivist Samuel Bosch (18) die Aktion:

“Unser Protest trifft einen Großkon­zern, der seine Profit­in­ter­es­sen über das Wohl der Anwohner*innen stellt. Diese müssen unter dem erhöh­ten Schwer­last­ver­kehr und dem Entzug ihrer natür­li­chen Trink­was­ser­quel­len leiden!”

Boschs Mitstrei­te­rin Emma Stadl­bau­er (17) ergänzt: “Wenn der Wettbe­werbs­druck Firmen zur Umwelt­zer­stö­rung antreibt, ist die Politik gefragt, solche Vorha­ben unren­ta­bel zu machen. Die Landes­po­li­tik versagt seit Jahren, den Kiesexport mit Zöllen zu belegen, und die Lokal­po­li­tik versagt, den Altdor­fer Wald zum Ausschluss­ge­biet für den Kiesab­bau erklären.”

Für Stadl­bau­er ist auch die in Aussicht gestell­te Ersatz­auf­fors­tung keine Recht­fer­ti­gung: “Boden ist nicht einfach Dreck. Boden­bil­dung dauert Jahrtau­sen­de! Meich­le + Mohr und der Regio­nal­ver­band haben keinen Respekt vor diesem Prozess und kein Verständ­nis für den Wert von Waldboden.”