FRIEDRICHSHAFEN — Rollstuhl­fah­rer, ältere Menschen, die auf Gehhil­fen oder Rolla­to­ren angewie­sen sind, oder Eltern mit Kinder­wa­gen trifft es beson­ders, wenn Zugangs­we­ge zu Läden und Geschäf­ten nicht so gestal­tet sind, dass sie einfach überwun­den werden können. Für die Betrof­fe­nen bedeu­tet es Frust, für die Laden­be­sit­zer, dass sie einen Teil ihrer Zielgrup­pe nicht erreichen. 

Dass diese Menschen beim Einkau­fen auf so wenig Barrie­ren wie möglich stoßen und um ihnen zu bisher unzugäng­li­chen Räumen Zugang zu ermög­li­chen, war die Idee, die hinter der gemein­sa­men Aktion des Behin­der­ten­be­auf­trag­ten der Stadt, Freddy Pflei­de­rer, und der Stadt­mar­ke­ting Fried­richs­ha­fen GmbH stand.

„Mit der Aktion wollen wir die Barrie­re­frei­heit im Einzel­han­del verbes­sern. Viele Geschäf­te verfü­gen noch nicht über einen barrie­re­frei­en Zugang, wodurch Menschen mit einer Gehbe­hin­de­rung oder auch mit einem Kinder­wa­gen die Geschäf­te nicht betre­ten können“, so Freddy Pflei­de­rer, Behin­der­ten­be­auf­trag­ter der Stadt Friedrichshafen.

Durch mobile Rampen können Einzel­händ­ler aber auch Betrei­ber von Cafés und Restau­rants ganz unkom­pli­ziert den Zugang zu ihren Räumen ermög­li­chen. Beim Camel Active Store Fried­richs­ha­fen in der Wilhelm­stra­ße und bei der Bäcke­rei Ulmer in der Fried­rich­stra­ße können Rollstuhl­fah­rer, Menschen mit Rolla­tor und Famili­en mit Kinder­wa­gen jetzt problem­los einkau­fen, da sie über die mobile Rampe ins Geschäft fahren können.

„Es gibt eine einfa­che Möglich­keit, den Geschäfts­ein­gang ohne große Umbau­ten barrie­re­frei zu gestal­ten, und zwar beispiels­wei­se mit der tragba­ren Rampe“, so Chris­ti­na Hänsler vom Stadt­mar­ke­ting. Das Stadt­mar­ke­ting schaff­te deshalb eine Test-Rampe an, die die Einzel­händ­ler an ihren Geschäfts­zu­gän­gen auspro­bie­ren konnten. Unter­stützt wurde die Aktion von der Projekt­grup­pe Handel im Stadt­fo­rum und ihrem Leiter Stefan Zimmer.

„Schon beim Neubau haben wir überlegt, eine Rampe zu bauen. Da das für unsere Laden­grö­ße schwer zu reali­sie­ren gewesen wäre, war ich sehr dankbar, als Herr Pflei­de­rer mit seiner Idee bei uns vorstel­lig wurde und habe gerne mitge­macht“, so Flori­an Sedlmei­er vom Camel Active Store.

Auch Jenni­fer Vogt, Filial­lei­te­rin der Bäcke­rei Ulmer in der Fried­rich­stra­ße, freut sich, den Kunden mit Rollstuhl, mit Rolla­tor oder auch Famili­en mit Kinder­wa­gen nun einen barrie­re­frei­en Zugang zu der Bäcke­rei zu ermöglichen.

Die teilneh­men­den Betrie­be werden mit einem Aufkle­ber im Eingangs­be­reich gekenn­zeich­net. So sind poten­zi­el­le Nutzer infor­miert und können das Perso­nal bitten, die Rampe anzulegen.

„Fried­richs­ha­fen soll für alle zugäng­lich werden. Barrie­re­frei­heit schaf­fen und so Hinder­nis­se vor Geschäf­ten ebenso wie Barrie­ren in den Köpfen zu überwin­den ist eine wichti­ge Verant­wor­tung, der wir als Stadt gerecht werden wollen. Deshalb unter­stüt­zen wir die Aktio­nen von Herrn Pflei­de­rer nachhal­tig“, so Erster Bürger­meis­ter Dr. Stefan Köhler.

Die Wheel­ramp ist eine klapp­ba­re Alumi­ni­um-Rampe für Rollstuhl­fah­rer und Kinder­wa­gen. Sie ist sowohl für den mobilen Einsatz als auch für die feste Verle­gung geeig­net. Außer­dem leicht tragbar und durch den Trans­port­griff sehr handlich. Die Oberflä­che der Rampe ist gerif­felt, um eine optima­le Haftung zu gewähr­leis­ten. Die Rampe kann in zwei Ausfüh­run­gen mit Längen von 121,5 Zenti­me­ter und 151,5 Zenti­me­ter für eine bis zu maximal drei Treppen­stu­fen über das Stadt­mar­ke­ting bestellt werden. Gleich­zei­tig unter­stützt man den gemein­nüt­zi­gen Verein Sozial­hel­den e.V. Der Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Stadt Fried­richs­ha­fen, Freddy Pflei­de­rer, setzt sich seit mehre­ren Jahren dafür ein, eine möglichst selbst­stän­di­ge Teilha­be aller Menschen zu ermöglichen.

Einzel­händ­ler oder Gastro­no­men, die sich für eine mobile Rampe inter­es­sie­ren, können sich an Chris­ti­na Hänsler vom Stadt­mar­ke­ting, E‑Mail info@stadtmarketing-fn.de, Fax 07541 9707812, wenden.