Aus dem Vertei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um hieß es dazu am Montag, Vorbe­hal­te würden sehr ernst genom­men. Die für die «Lands­hut» verant­wort­li­che Kultur­staats­mi­nis­te­rin Monika Grütters wollte sich auf Anfra­ge des «Spiegel» nicht zu Zweifeln Kramp-Karren­bau­ers an dem Stand­ort Berlin-Gatow — dort ist das Militär­his­to­ri­sche Museum der Bundes­wehr — äußern.

Der ursprüng­lich geplan­te Stand­ort Fried­richs­ha­fen, wo das Wrack seit drei Jahren lagert, kommt dem Bericht zufol­ge aus Grütters Sicht nicht mehr infra­ge. Die Minis­te­rin habe alle weite­ren in Betracht kommen­den Optio­nen betrach­tet, teilte ein Sprecher demnach mit, darun­ter den ehema­li­gen Flugha­fen Tempel­hof oder den frühe­ren Flugha­fen Fürsten­feld­bruck, wo 1972 die Befrei­ung der israe­li­schen Olympia­sport­ler schei­ter­te. Sie schät­ze eine Ausstel­lung an diesen Stand­or­ten nicht als zeitnah zu reali­sie­ren­de Lösun­gen für die «Lands­hut» ein.

Die «Lands­hut» steht symbo­lisch für das, war unter der Bezeich­nung «Deutscher Herbst» ein dunkles Kapitel Nachkriegs­ge­schich­te markiert. Nach einer Serie von Anschlä­gen, Entfüh­run­gen und Festnah­men hatten paläs­ti­nen­si­sche Terro­ris­ten am 13. Oktober 1977 die «Lands­hut» mit 82 Passa­gie­ren und fünf Besat­zungs­mit­glie­dern in ihre Gewalt gebracht. Eine der Statio­nen der Entfüh­rung war Aden, wo Flugka­pi­tän Jürgen Schumann erschos­sen wurde. Auf dem Flugha­fen der somali­schen Stadt Mogadi­schu stürm­te die Spezi­al­ein­heit GSG 9 die Maschi­ne und befrei­te die Geiseln unversehrt.