DÜSSELDORF (dpa/tmn) — Die Impfung gegen Humane Papil­lom­vi­ren schützt vor bestimm­ten Krebs­for­men. Bei vielen Kindern fehlt aber der vollstän­di­ge HPV-Impfschutz. Der Grund: Der zweite Pieks wird vergessen.

Zwischen neun und vierzehn Jahre alt sollten sowohl Jungen als auch Mädchen zweifach gegen Humane Papil­lom­vi­ren (HPV) geimpft werden. Das empfiehlt die Ständi­ge Impfkom­mis­si­on. Die Impfun­gen sollten im Abstand von fünf bis zwölf Monaten erfolgen.

Doch nur etwa jedes vierte Kind schließt diesen Impfzy­klus zeitge­recht ab. Das teilt der Berufs­ver­band der Kinder- und Jugend­ärz­te (BVKJ) unter Verweis auf eine noch laufen­de Online-Umfra­ge mit.

U11 für erste Impfung nutzen

Werden in den ersten Lebens­jah­ren empfoh­le­ne Impfun­gen noch besser wahrge­nom­men, lässt das mit zuneh­men­dem Alter nach. Grund ist auch, dass in der Zeit nicht mehr so eng getak­te­te Vorsor­ge­un­ter­su­chun­gen anstehen.

Die Kinder­ärz­te raten, die Vorsor­ge­un­ter­su­chung U11 im Alter von neun bis zehn Jahren für die erste Impfung zu nutzen. Die U11 wird aller­dings nicht von allen Kassen bezahlt.

Um aber auch an den zweiten HPV-Termin zu denken, kann laut dem Verband die App «Mein Kinder- und Jugend­arzt» helfen. Hierüber wird unter anderem an Impfter­mi­ne erinnert.

Früher Impfschutz wirkt besser

Bestimm­te Humane Papil­lom­vi­ren verur­sa­chen Gebär­mut­ter­hals­krebs, aber auch andere Formen von Krebs wie Mund- oder Rachen­krebs sowie Penis­kar­zi­nom oder Krebs am Darmaus­gang, in der Schei­de und im Schambereich.

Kinder sollten möglichst geschützt werden, bevor sie dem Virus ausge­setzt sind. Also noch vor den ersten sexuel­len Kontak­ten, denn dabei werden HP-Viren haupt­säch­lich übertra­gen. Selbst wenn eine späte­re Impfung noch möglich ist, haben laut dem Robert Koch-Insti­tut Studi­en gezeigt: Die Impfung wirkt in jünge­rem Alter besser.