Bund und Länder hatten sich Ende Oktober geeinigt, dass auch Bordel­le im Novem­ber geschlos­sen sein müssen. Der einge­rich­te­te Nothil­fe-Fonds in Höhe von 150.000 Euro ist bereits ausge­schöpft. Nun ist die Branche auf staat­li­che Hilfs­gel­der und Spenden angewiesen.

«Der erneu­te Lockdown trifft gerade die am härtes­ten, die auch zuvor schon täglich um ihre Existenz gebangt haben», heißt es in einer Presse­mit­tei­lung des Verban­des. Zwar könnten Sexar­bei­ten­de, die eine Steuer­num­mer haben und in Deutsch­land gemel­det sind, als Soloselbst­stän­di­ge Corona-Hilfen beantra­gen. Das sei aber bei vielen Kolle­gin­nen und Kolle­gen nicht der Fall. Der Verband hoffe auf staat­li­che Hilfs­gel­der, hieß es.

Der in der Corona-Zeit einge­rich­te­te Nothil­fe-Fonds des Verban­des in Höhe von 150.000 Euro sei bereits ausge­schöpft. «Der Topf ist nun leer, und so sind die betrof­fe­nen Perso­nen gezwun­gen, illegal weiter zu arbeiten.»

Der Verband wirbt auch online für Spenden. «Viele der nicht in Deutsch­land ansäs­si­gen Sexar­bei­te­rin­nen haben in Bordel­len übernach­tet — seit deren Schlie­ßung sitzen sie von einem Tag auf den anderen auf der Straße», heißt es da. «Sie können aktuell auch nicht in ihre Heimat­län­der zurück, es bestehen Einrei­se­stopps und in den meisten Fällen fehlt ohnehin das Geld für eine ungeplan­te Reise.» Auch der Sozial­dienst katho­li­scher Frauen hatte vor kurzem darauf hinge­wie­sen, dass viele Prosti­tu­ier­te «plötz­lich vor dem Nichts» stünden und etwa auf Lebens­mit­tel­pa­ke­te angewie­sen seien.