Ulm — Das Handwerk zeigt sich laut IHK-Mitteikung auch in diesen Zeiten robust und krisensicher. Mit einem Plus von 110 Betrieben (+0,6 Prozent) ist der Zuwachs der Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee seit Jahresbeginn trotz Corona-Krise vergleichbar mit dem Vorjahreszeitraum (+169 Betriebe / +0,9 Prozent).
Zur Mitte des Jahres 2020 zählt die Handwerkskammer Ulm damit insgesamt 19 534 Mitgliedsbetriebe zu ihrer Region. Auch die Zahlen in den zulassungspflichtigen Handwerken sind dabei stabil mit 13 494 Betrieben.
“Das Handwerk gründet auch in der Krise. Das ist der höchste Stand an Mitgliedsbetrieben für unsere Kammer“, betont Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Gemessen an der Zahl der Mitgliedsbetrieben ist sie nach Stuttgart die zweitgrößte Handwerkskammer in Baden-Württemberg.
Ein Blick in die Regionen des Kammergebietes zeigt, dass beinahe alle Landkreise an der fortgesetzten Dynamik teilhaben. Ganz vorne liegt der Stadtkreis Ulm mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent (21 Betriebe), danach folgt der Alb-Donau-Kreis mit einem Plus von 1,3 Prozent (38 Betriebe). Im Landkreis Heidenheim gibt es einen Zuwachs von 0,7 Prozent (elf Betriebe), im Landkreis Ravensburg ein Plus von 0,3 Prozent (13 Betriebe) und im Ostalbkreis ein Plus von rund 0,2 (sieben Betriebe). Lediglich der Landkreis Biberach verzeichnet derzeit ein Minus von 0,3 Prozent (minus acht Betriebe).
Insgesamt hat es bei den zulassungspflichtigen Handwerken trotz Lockdown im Friseur-Handwerk eine Zunahme um 22 auf insgesamt fast 1 700 Betriebe gegeben. Auch die Anzahl an Fleischerbetrieben steigt (+27 auf insgesamt 380 Betriebe), mitunter durch Fleischtheken in Supermärkten.
Ein Plus an Betrieben hat es auch bei den Schilder- und Lichtreklameherstellern, den Wärme-Kälte- und Schallschutzisolierern und den Rollladen- und Sonnenschutztechnikern um jeweils drei Betriebe gegeben. Auch bei den zulassungsfreien Handwerke gibt es einen Zuwachs von 61 Betrieben seit Jahresbeginn, beispielsweise bei den Gebäudereinigern um 34 Betriebe auf rund 670 oder bei den Fotografen um 21 Betriebe auf 676.
“Bei den Betriebsschließungen spüren wir noch keine größeren Auswirkungen der Pandemie. Das darf uns aber nicht nachlässig machen oder uns sicher fühlen lassen. Die nächsten Monate werden wichtiger und richtungsweisend sein”, stellt Mehlich klar.
Denn auch, wenn es eine leichte konjunkturelle Zuversicht für den Herbst gäbe, so fallen doch Ende des Jahres die Corona-bedingten Steuerstundungsregeln weg, viele Betriebe haben während des Lockdowns hohe Kredite aufgenommen und sind noch nicht in der Lage, alle aufgelaufenen Forderungen zum Fälligkeitszeitpunkt vollständig zu erfüllen.
“Sollte es keine weiteren Unterstützungsmaßnahmen geben, könnten spätestens zu Beginn des nächsten Jahres auch im Handwerk Schließungen drohen“, fügt IHK-Hauptgeschäftsführer Mehlich hinzu.
Die Zahlen zum 30.06.2020 nach Landkreisen:
Betriebssituation im Ostalbkreis:
Aktueller Bestand an Handwerksbetrieben: 4.129 (+7)
Betriebssituation im Landkreis Heidenheim:
Aktueller Bestand an Handwerksbetrieben: 1.560 (+11)
Betriebssituation im Alb-Donau Kreis:
Aktueller Bestand an Betrieben: 2.853 (+38)
Betriebssituation im Stadtkreis Ulm:
Aktueller Bestand an Betrieben: 1.331 (+21)
Betriebssituation im Landkreis Biberach:
Aktueller Bestand an Betrieben: 2.684 (-8)
Betriebssituation im Landkreis Ravensburg:
Aktueller Bestand an Betrieben: 4.177 (+13)
Betriebssituation im Bodenseekreis:
Aktueller Bestand an Betrieben: 2.800 (+28)