BIBERACH — Alle zwei Jahre wird von dem gemein­nüt­zi­gen Verein Trans­Fair e.V geprüft, ob die Stadt Biber­ach weiter den Titel Fairtrade-Stadt führen darf. Vor kurzem wurde die Urkun­de über den Titel zugestellt. Biber­ach erfüllt weiter­hin alle fünf Krite­ri­en der „Fairtrade-Towns“-Kampagne und trägt daher für weite­re zwei Jahre den Titel.

Diese fünf Krite­ri­en musste die Stadt für die erneu­te Zerti­fi­zie­rung erfül­len: Eine Projekt-Steue­rungs­grup­pe koordi­niert alle Aktivi­tä­ten. Im Rathaus wird die „Biber-Bohne“, ein fair gehan­del­ter Kaffee, getrun­ken. In Lebens­mit­tel­ge­schäf­ten und Gastro­no­mie­be­trie­ben werden Produk­te aus dem fairen Handel angebo­ten. Sowohl verschie­de­ne Schulen als auch Kirchen und Verei­ne engagie­ren sich in der Sache. Über eine geziel­te Öffent­lich­keits­ar­beit wird regel­mä­ßig Werbung für den fairen Handel gemacht. 

Um den fairen Handel in Biber­ach zu stärken, wurden in den vergan­ge­nen zwei Jahren mehre­re Projek­te durch­ge­führt. So wurden in Zusam­men­ar­beit mit dem Weltla­den drei Testaus­rüs­tun­gen mit fair gehan­del­ten Sport­bäl­len an die Fußbal­ler des FV Biber­ach, von Wacker Biber­ach sowie an die Handball­ab­tei­lung der Turnge­mein­de Biber­ach überge­ben. Ziel ist, dass zukünf­tig faire Bälle im Vereins­sport verwen­det werden. Zu diesem Thema wird es noch eine öffent­li­che Veran­stal­tung geben, um die Vortei­le und mögli­che Start­schwie­rig­kei­ten bei der Umstel­lung mit den Fachleu­ten zu besprechen. 

Der katho­li­sche Kinder­gar­ten St. Micha­el, der schon lange zum Thema fairer Handel aktiv ist, hat sich zudem erfolg­reich auf den Titel „Faire Kita“ bewor­ben. Die Kinder und Eltern werden regel­mä­ßig mit einbe­zo­gen und finden das Thema auch sehr wichtig. In einer „Faire­Ki­ta“ gehören Globa­les Lernen, Bildung für nachhal­ti­ge Entwick­lung (BNE) und der faire Handel zum Alltag der Kinder. Die Kinder lernen hier Vielfalt und einen achtsa­men Umgang mit Mensch und Natur kennen und schät­zen. Außer­dem lernen die Kinder die Welt im Kleinen und im Großen mitzu­ge­stal­ten – auf spiele­ri­sche, alters­ge­rech­te und kreati­ve Weise.

Die erneu­te Zerti­fi­zie­rung zur Fairtrade-Stadt ist für die Steue­rungs­grup­pe Bestä­ti­gung und Ansporn für ihre Arbeit. Neue Projek­te sind bereits in Planung und demnächst wird beispiels­wei­se ein fairer Einkaufs­füh­rer für Biber­ach veröffentlicht.

Die Projekt-Steue­rungs­grup­pe setzt sich aus Mitglie­dern von Gemein­de­rat, Stadt­ver­wal­tung, Akteu­ren aus Einzel­han­del, Gastro­no­mie, Zivil­ge­sell­schaft sowie Weltla­den, Kirche und Verei­nen zusam­men. Ihr gemein­sa­mes Ziel ist es, dass möglichst viele Bürge­rin­nen und Bürger der Stadt Produk­te aus fairem Handel konsu­mie­ren. Darüber hinaus soll das Bewusst­sein für den fairen Handel verstärkt ausge­prägt werden.

Fairtrade-Stadt zu sein bedeu­tet, ein konkre­tes Zeichen für eine gerech­te­re Welt zu setzen. Produ­zen­ten­fa­mi­li­en in Asien, Afrika und Latein­ame­ri­ka werden gezielt unter­stützt und Fairtrade-Towns gehen damit als Vorbild für viele weite­re Kommu­nen in Deutsch­land und weltweit voran. Biber­ach ist eine von fast 800 Fairtrade-Towns in Deutsch­land. Das globa­le Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2000 Städte in insge­samt 36 Ländern, darun­ter Großbri­tan­ni­en, Schwe­den, Brasi­li­en und der Libanon. 

Weite­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Inter­net­sei­te www.fairtrade-towns.de oder beim städti­schen Ehren­amts­be­auf­trag­ten Rouven Klook, Telefon 07351/51–818.