STUTTGART (dpa/lsw) — In einem gemein­sa­men Appell an Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) kriti­sie­ren 35 Oberbür­ger­meis­ter die für Novem­ber geplan­ten Einschrän­kun­gen des öffent­li­chen Lebens. Unter anderem Tübin­gens Stadt­ober­haupt Boris Palmer (Grüne) und die Bürger­meis­ter von Schwä­bisch Gmünd, Aalen, Fried­richs­ha­fen, Biber­ach, Wangen und Böblin­gen unter­zeich­ne­ten den Brief. Sie fordern darin gelocker­te Corona-Maßnah­men und Ausnah­men für Gastro­no­mie­be­trie­be und Kultur­ein­rich­tun­gen im Südwes­ten. Die «Südwest Presse» hatte zuerst darüber berichtet.

Die Stadt­ober­häup­ter beschei­ni­gen Kultur­ein­rich­tun­gen wie Theatern und Kinos sowie Restau­rants und Hotels in dem Appell gute Hygie­ne­kon­zep­te. Die Betrie­be seien als Treiber des Infek­ti­ons­ge­sche­hens von gerin­ger Bedeu­tung. Zudem trauen die Oberbür­ger­meis­ter der Zusage nicht, dass die Maßnah­men nur bis Ende Novem­ber gelten sollen. Wegen fehlen­der Effek­ti­vi­tät der Aufla­gen seien fortge­setz­te Aufla­gen «bis zum Frühjahr» denkbar, was gravie­ren­de Struk­tur­brü­che zur Folge habe. Die Oberbür­ger­meis­ter befürch­ten, mit den neuen Regeln den Rückhalt der Bürger für die Corona-Politik zu verlieren.

Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel (CDU) und die Minis­ter­prä­si­den­ten der Länder hatten am Mittwoch weite­re Einschrän­kun­gen des öffent­li­chen Lebens beschlos­sen, um die stark steigen­den Infek­ti­ons­zah­len in den Griff zu bekom­men. Neben Restau­rants und Kneipen müssen auch Theater und Kinos für einen Monat schließen.