Ralf Moeller analy­siert das Phäno­men Trump, und hofft auf einen neuen Präsi­den­ten Biden.

Er sei zwar im Herzen ein Republi­ka­ner, aber er habe für Joe Biden und damit nun schon zum zweiten Mal gegen Trump gestimmt. Der Wahlka­li­for­ni­er, der seit 2014 die doppel­te Staats­bür­ger­schaft hat, gab 2016 der Demokra­tin Hilla­ry Clinton seine Stimme.

«Da kommen taffe Zeiten auf Deutsch­land und Europa zu», prophe­zeit der Schau­spie­ler im Falle von Trumps Wieder­wahl. Mit Biden hätte man über gemein­sa­me Strate­gien in der Corona­kri­se und im Umwelt­schutz sprechen können. «Für Trump gibt es diese beiden Proble­me nicht», sagt Moeller. Wirtschaft­lich habe der Republi­ka­ner aber Erfol­ge vorzu­wei­sen und damit letzt­lich die Wähler überzeugt.

Auch das «Bad-Guy-Image» komme bei den Ameri­ka­nern gut an, glaubt Möller. «Trump ist eine unheim­li­che Marke­ting-Maschi­ne, er wäre der richti­ge Bad Guy für einen Bond-Film.» Mit Sorge schaut Möller auf die wachsen­den Proble­me in den USA. Die Obdach­lo­sig­keit in Kalifor­ni­en habe «schlim­me Ausma­ße» angenom­men, auch Krimi­na­li­tät und Rassis­mus­pro­ble­me seien in den letzten Jahren angestie­gen. Trumps Politik habe den Unter­neh­mern gehol­fen, «doch für die Ärmeren wird es nun wirtschaft­lich noch bruta­ler werden», meint Moeller.

Seit Juni ist der frühe­re Bodybuil­der beruf­lich in Deutsch­land — für letzte Drehar­bei­ten zu der Action-Komödie «Kung Fury 2», für Werbe­auf­trä­ge und für eine neue Late-Night-Show, von Stefan Raab produ­ziert, mit Moeller als Moderator.

An eine gänzli­che Rückkehr nach Deutsch­land denkt der aus Reckling­hau­sen stammen­de zweifa­che Vater nicht. Seine 23 Jahre alte Tochter wurde in Kalifor­ni­en geboren worden, deren 30 Jahre alte Schwes­ter war noch in Deutsch­land zur Welt gekommen.

Doch der mögli­che Trump-Sieg beunru­higt Moeller. Der US-Präsi­dent habe dikta­to­ri­sche Züge. «Man traut ihm alles zu, sag ich mal ganz einfach.» Vielleicht könnten die Brief­wahl-Auszäh­lun­gen doch noch den Ausschlag für Biden geben. «Die Hoffnung stirbt zuletzt», so Moeller.