Toni Roide­rer, ehema­li­ger Sprecher der Wiesn­wir­te, ist empört. «Wir machen das seit Jahrzehn­ten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Ein solches kleines Danke­schön für die Arbeit der Beamten sei in der Region üblich. 50 Gutschei­ne für je ein Hendl und ein Bier habe er in der Polizei­sta­ti­on Grünwald abgege­ben, einen Gutschein für jeden Beamten — ein Wert von rund 20 Euro.

Dafür habe er 90 Tages­sät­ze Strafe bekom­men — «kurz vor vorbe­straft! Für etwas, was in Bayern gang und gäbe ist.» Und von wegen Vorteils­nah­me: «Wenn ich bei Rot über die Ampel fahr’, weiß ich, dass ich meinen Führer­schein verlie­re — auch wenn ich ein Bier bezahlt hab’.»

Roide­rers «Gasthof zum Wildpark» in Straß­lach gehört laut Roide­rer zum Gebiet der Grünwal­der Beamten. In München dürften Beamte solche Gutschei­ne anneh­men. «Woher soll ich wissen, dass das in Grünwald verbo­ten ist?» Auf der Wiesn hätten auch Helfer anderer Insti­tu­tio­nen Gutschei­ne bekom­men. «Wenn jemand das nicht anneh­men darf, dann soll er das sagen. Dann kriegt es das nicht mehr.»

Roide­rer hat über seinen Anwalt Einspruch einge­legt, es wird also voraus­sicht­lich zur Verhand­lung kommen.

Der ehema­li­ge Dienst­stel­len­lei­ter der Grünwal­der Polizei­in­spek­ti­on hatte wegen Vorteils­an­nah­me bereits eine Strafe im fünfstel­li­gen Bereich erhal­ten. Er hat den Straf­be­fehl akzeptiert.