FRIEDRICHSHAFEN — Über 500 Meter blaues Wildwa­rn­band haben Ehren­amt­li­che an Bauzäu­nen im Fallen­brun­nen angebracht. Das Band soll insbe­son­de­re Rehe den Wechsel zwischen den Waldstü­cken erleich­tern und sie vor Verlet­zun­gen schützen.

Seit Jahren läuft im Fallen­brun­nen ein Altlas­ten­sa­nie­rungs­pro­gramm zur Entfer­nung von Schad­stof­fen der einsti­gen militä­ri­schen Nutzung aus dem Boden und aus Gebäu­den. Die Sanie­rungs­ar­bei­ten müssen regel­mä­ßig durch Bauzäu­ne abgesi­chert werden. Aktuell erfor­dert zudem die Baustel­le der Städti­schen Wohnungs­bau GmbH in Fallen­brun­nen Mitte einige Bauzäune.

Verwo­ben mit den Gebäu­den und Parkplät­zen besteht im Fallen­brun­nen aber auch ein natur­schutz­fach­lich sehr wichti­ges Waldge­biet, das zahlrei­che auch selte­ne Tiere bewoh­nen. Insbe­son­de­re für größe­re Tiere, wie Rehe, stellen die Bauzäu­ne ein Problem dar: Sie erschwe­ren ihnen den Wechsel zwischen den Waldstü­cken. Da die Zäune zu manchen Tages­zei­ten für die Tiere nur schlecht erkenn­bar sind, bergen sie außer­dem Verletzungsgefahren. 

Zum Schutz der Tiere hat der Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land (BUND) Fried­richs­ha­fen gemein­sam mit dem Amt für Stadt­pla­nung und Umwelt und mit Hilfe von Ehren­amt­li­chen über 500 Meter blaues Wildwa­rn­band an den Bauzäu­nen angebracht. Die Bänder wurden auf Augen­hö­he der Rehe in die Zäune einge­floch­ten. Sie sind für die Rehe im ultra­vio­let­ten Bereich sicht­bar und warnen sie somit vor dem Hindernis. 

„Wir verste­hen ja die Notwen­dig­keit, Schad­stof­fe aus der Umwelt zu entneh­men. Durch die geball­te Menge an Bauzäu­nen kam es aber zu vermeid­ba­ren Kolla­te­ral­schä­den mit dem Rehwild. Wir hoffen, dass die Bänder diese Gefahr mindern“, so Brigit­te Wallkam, Vorsit­zen­de des BUND Fried­richs­ha­fen. Karin Beer, Revier­förs­te­rin der Stadt Fried­richs­ha­fen, fügt hinzu: „Der Wald im Fallen­brun­nen mit seinen natür­lich gewach­se­nen Struk­tu­ren ist in Fried­richs­ha­fen einzig­ar­tig. Dies erfor­dert eine konti­nu­ier­li­che Abspra­che mit den anderen Akteu­ren im Fallen­brun­nen, die hier sehr schnell und konstruk­tiv reagiert haben.“