STUTTGART — Die Stutt­gar­ter Wilhel­ma freut sich über mehrfa­chen Nachwuchs bei den Bonobos. Die Menschen­af­fen­zucht sei wichtig für den Arterhalt, hieß es vom Zoo. 

Freud und Leid im Menschen­af­fen­haus der Stutt­gar­ter Wilhel­ma: In den vergan­ge­nen Wochen sind in dem Zoo zwei junge Bonobos auf die Welt gekom­men, bei einer weite­ren Geburt starben aber ein Ungebo­re­nes und seine Mutter Fimi. Die Nabel­schnur habe sich so um den Fötus gewickelt, dass das Weibchen ihn nicht gebären konnte, teilte die Wilhel­ma am Freitag mit. Wildtie­re versuch­ten aber stets, gesund­heit­li­che Proble­me zu verber­gen, solan­ge es gehe. Deswe­gen sei der tierme­di­zi­ni­sche Eingriff zu spät gekommen.

«Die Freude ist riesen­groß, dass wir gleich mehrfach gesun­den Nachwuchs haben», sagte Wilhel­ma-Direk­tor Thomas Kölpin. Die Weibchen Banbo und Bikita hätten gesun­de Junge auf die Welt gebracht. Ein drittes Weibchen stehe zudem kurz vor der Geburt. Mit der Namens­ge­bung beim Nachwuchs warte man noch, weil das Geschlecht der an die Mütter geklam­mer­ten Babys bislang nicht erkenn­bar gewesen sei.

«Bei aller Begeis­te­rung betrübt uns der Verlust der beiden anderen Tiere», sagte Kölpin. Die Gefahr einer missglück­ten Geburt bestehe zwar im Zoo wie in der Natur. «Aber es ist ein Jammer um jeden einzel­nen der selte­nen Menschenaffen.»

Die Wilhel­ma betreut nach eigenen Angaben eine der größten Bonobo-Gruppen weltweit. 23 der rund 220 Tiere im Zoonetz­werk zum Erhalt der vom Ausster­ben bedroh­ten Affen seien in Stutt­gart zu Hause. Stark gefähr­det sei die Art in den Wäldern Zentral­afri­kas durch Wilde­rei, Krank­hei­ten und den Verlust ihres Lebensraums.