MOOS (dpa) — Dutzen­de mit Blumen geschmück­te Boote sind am Montag­mor­gen von der kleinen Gemein­de Moos aus über den Boden­see nach Radolf­zell gefah­ren. Die tradi­tio­nel­le Mooser Wasser­pro­zes­si­on hat als Wallfahrt ihren Ursprung im ausge­hen­den 18. Jahrhun­dert, als die Bewoh­ner von Moos von einer in Süddeutsch­land grassie­ren­den Viehseu­che verschont blieben. 1797 legten sie das Gelüb­de ab, jedes Jahr am Montag nach dem dritten Sonntag im Juli dafür zum Dankgot­tes­dienst ins Münster zu ziehen.

Seither findet die Wallfahrt von Moos in die benach­bar­te Stadt Radolf­zell statt — seit 1926 auf dem Wasser. Der Dank der Pilger gilt dabei den drei Heili­gen Theopont, Senesi­us und Zeno, die die Bitten der Mooser um Schutz vor der Viehseu­che erhört haben sollen.

Beglei­tet wurden die geschmück­ten Boote von zwei größe­ren Schif­fen. Wegen des niedri­gen Boden­see-Wasser­stan­des konnten diese nach Angaben der Gemein­de Moos den Mooser Hafen aber nicht anlau­fen. Statt­des­sen sammel­ten die «MS Seestern» und die «Alet» ihre Passa­gie­re im Hafen des Mooser Ortsteils Iznang ein.