WEINGARTEN — Die Weingartner Weinbergfreunde freuen sich über eine Kostprobe von ihrem Partnerweinberg in Bregenz. Die eigene Ernte rund um die Basilika wird wegen des Wetters in diesem Jahr leider nicht üppig ausfallen.
Die Stadt Bregenz in Vorarlberg hat sich Weingarten als Vorbild genommen und im Juni 2018 dann ihren eigenen städtischen Weinberg eröffnet. Jetzt ist der erste Jahrgang da: 80 Liter der Sorte Johanniter, entstanden aus Trauben von 350 Rebstöcken, die zwischen Meißnersteige und Amtstorstraße herangereift sind. Ende August haben die Weingartener Weinbergfreunde Günter Staud und Michael Linse die Bregenzer Kollegen besucht. Jürgen Kiesenebner, der Leiter der dortigen Stadtgärtnerei, überreichte den beiden eine Kostprobe des so genannten „Amtstor“ 2020. Der Erfolg der Vorarlberger erinnere ihn an die Anfänge des Weinbaus in Weingarten vor 21 Jahren, ein traditionell angebauter, naturbelassener „Tropfen“, berichtet Günter Staud. Beide Weine sind nicht im Handel erhältlich, sondern werden nur zu besonderen Anlässen verschenkt.
Am Martinsberg sind die Aussichten auf die Weinernte 2021 unterdessen bescheiden. Aufgrund der vielen Regentage im Sommer kam die Sonne zu kurz, die Weintrauben an den 800 Reben reiften schlecht, einige sind teilweise unbrauchbar. Um zu verhindern, dass Vögel die wenigen Früchte stibitzen, wurden die Reben im Klostergarten erstmals mit einem Netz geschützt. Die Ernte findet voraussichtlich erst Anfang Oktober statt. Die Prognose liegt bei etwa 250 Liter, das ist nur halb so viel wie in den Jahren zuvor. Dennoch haben Günter Staud und sein Team ein großes Ziel: Sie möchten in ein paar Jahren einen ganz besonderen Wein kreieren – eine Mischung aus der Ernte von Weingarten und von Bregenz.